Salzburger Landes-Skimeisterschaft 1938
Die Salzburger Landes-Skimeisterschaft fand von 14. bis 16. Jänner 1938 in Mittersill im Oberpinzgau statt.
Einleitung
Für die Organisation war der Skiverein Mittersill unter Obmann F. Schleinzer (Zahntechniker) und Sportwart Hias Gaßner zuständig. Dem Skiverein stand der Mittersill Sports and Shooting Club unter Führung von Baron Hubert Pantz und Prinz Ferdinand Liechtenstein zur Seite. Sportlicher Leiter der Wettkämpfe war Peter Radacher.
Die Wetterverhältnisse waren sehr gut, es gab viel Sonnenschein und blauen Himmel. Weniger optimal waren die Schneeverhältnisse. Nach vorangegangenen Föhntagen hatte die Schneedecke gelitten. Die Langläufer erklärten zwar, sie seien mit der Loipe zufrieden gewesen, aber die Damen trafen bei ihrem Torlauf schon auf Harscht und die Abfahrtsläufer konnten zwar im obersten Teil im Pulverschnee schwelgen, dann aber kam, gerade im schwierigeren, walddurchsetzten Teil der Abfahrt eine Zone bösartigsten Harschtes, aus dem teilweise Steine hervorschauten. Im untersten Teil macht den Konkurrenten gleichfalls der Harscht viel zu schaffen.
An der Meisteschaft nahm auch eine starke Abordnung aus Tirol teil.
Die Landesmeister 1938
Salzburger Landesmeister 1938 wurde Willi Köstinger vom Skiclub Hofgastein. Bei den Damen wurde es Fräulein Dora Rauchenbichler vom Skiclub Salzburg. Den weitesten Sprung auf der Mittersiller Schanze setzte mit 43 Metern Bubi Bradl vom Skiklub Salzburg. Er gewann auch mit Note 300 die "Jungmannen-Meisterschaft", bei der er im Langlauf die schnellste Zeit lief. Beim Abfahrtslauf kam er zu Sturz und verlor viel Zeit.
Die Wettkämpfe
Am Freitagabend, den 14. Jänner 1938, wurde das Sportfest eröffnet.
Langlauf
Am Samstag, den 15. Jänner 1938, begann um 08:00 Uhr der Langlaufbewerb. Die Strecke führte vom Start (790 m ü. A.) in minimaler Steigung bis zu dem vier Kilometer entfernten 825 m ü. A. hohen Wendepunkt. Von dort stieg sie dann auf 850 m ü. A. und senkte sich bei Kilometer sechs auf 805 m ü. A.. Es folgt ein Steilstück auf 890 m ü. A. und dann ging es steiler Abfahrt zum Start und Ziel zurück (gesamt acht Kilometer).
Sepp Bradl benötigte für die acht-Kilometer-Langlaufstrecke 38:19 min., zweiter wurde Klubkollege Hans Klaus (38:42 min.). Über 16 Kilometer war Hugo Sonnweber (Leermoos, Tirol) mit 1:09,12 Std. der schnellste. Der beste Salzburger auf Platz zwei war Willi Köstinger (+14 sek.).
Torlauf der Damen
Auf der Voglsang-Wiese, einem ziemlich steilen Hang östlich der Einmündung des Felber- ins Salzachtal, hatte Peter Radacher den Torlauf der Damen ausgesteckt.
Die englische Meisterin Miss Blane durchfuhr beide Male die Strecke in blendendem Stil. Käthe Lettner hätte sicher eine sehr gute Zeit erzielt, wäre sie nicht bereits im ersten Lauf im Schlusshang gestürzt. Dora Rauchenbichler fuhr in beiden Läufen schnell, in schöner Haltung und sehr sicher, wurde aber von der ausgezeichneten Wagrainerin Marie Vorwallner übertroffen, die mit 2:03 min. Note 150 erhielt. Leider stürzte Fräulein Vorwallner dann am Sonntag beim Abfahrtslauf.
Samstagabend, der "Begrüßungsabend"
Der Begrüßungsabend fand im Gasthof Bräurup statt. Nach der Begrüßung durch Obmann Schleinzer sprachen Hofrat Hofmann-Montanus in Vertretung von Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl, Bürgermeister Martin Ploch und Bezirkshauptmann Hanifle.
Sonntag, 16. Jänner 1938
Am Sonntag marschierten die Teilnehmer bereits um 06 Uhr Früh ab zur Roßalmköpfl-Skihütte am Zwölferkogel.
Abfahrtslauf
Der Abfahrtslauf der Damen startete um 08:30 Uhr etwas tiefer als der Start der Herrenabfahrt.
Sprunglauf
Jeder Teilnehmer hatte einen Probesprung, dem zwei Wertungssprünge folgten. Bubi Brandl sprang 40,5 und 43 Meter, gefolgt vom Kitzbüheler Jungmann Toni Klingler (40, 40) und Köstinger (39, 36), Markus Maier (38,5; 37,5).
Preisverteilung
Die Preisverteilung fand am Sonntag um 19 Uhr im Bräurup-Saal statt.
Quelle
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 17. Jänner 1938, Seite 5
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