Salzburger Sparkasse AG
Die Salzburger Sparkasse Bank AG wurde 1855 gegründet und seit 1996 ist sie eine hundertprozentige Tochter der Erste Bank.
Übersicht
Im Jahr 1992 fusionierte die Salzburger Sparkasse mit der Sparkasse Braunau am Inn und 1993 mit der Sparkasse Mattighofen. Seitdem ist sie mit 60 Geschäftsstellen nicht nur im Bundesland Salzburg, sondern auch im angrenzenden Oberösterreich vertreten. Die Salzburger Sparkasse ist Mitglied des Kooperations- und Haftungsverbundes der österreichischen Sparkassen und des Österreichischen Sparkassenverbandes. Die Salzburger Sparkasse Bank AG verfügte 2017 über 66 Filialen, drei SB-Standorte und zehn regionale Beratungszentren.
Geschichte
Am 9. Dezember 1855[1] wurde die Salzburger Sparkasse gegründet. "Eine Spar-Casse tut Noth...", hieß es damals lautstark in der Salzburger Bevölkerung. Banken waren Mitte des 19. Jahrhunderts primär Handelsbanken, die ihre Aufgabe weder in der Kreditvergabe an kleinere Handwerker und Gewerbetreibende noch im Anlegen kleiner Sparsummen sahen. Für die breite Bevölkerung war damit der Sparstrumpf die einzige Möglichkeit zur privaten Vorsorge. Von Salzburger Bürgern selbst wurde daher ein "Gründungsverein" ins Leben gerufen, der sich eine "Spar-Casse" nach dem Wiener Vorbild der "Ersten Österreichischen Spar-Casse" (gegründet 1819) zum Ziel gesetzt hatte. Am 1. Jänner 1856 war es dann so weit und das erste Sparkassenlokal nahm im Salzburger Rathaus seinen Geschäftsbetrieb unter dem Leitspruch "arbeite, sammle, vermehre" auf. In Hinblick auf das "Gemeinwohl" war ab diesem Zeitpunkt sichergestellt, dass Kleinbetrieben der Region günstige Kredite zur Verfügung gestellt wurden und auch kleine Leute die Möglichkeit zur individuellen Vorsorge hatten. Viele Meilensteine, wie der erste Weltspartag 1925, welcher vom Sparkassen-Verband ins Leben gerufen wurde, oder die Figur des Sparefrohs, die seine ersten großen Erfolge in Salzburg feierte und seit 1955 als Freund der Jugend und Ratgeber für das Sparen eintritt, zeichnen die Vergangenheit und das Schaffen der Salzburger Sparkasse aus.
Generaldirektoren
Folgende Personen standen an der Spitze des Instituts:
- 1943–?: Rudolf Bünka
- 1954–1967: Alfred Bäck
- 1971–199x: Dkfm. Harald Zimmerl
- 199x–1997: Dipl.-Ing. Gerhard Schmid
- 1997–2004: Dr. Walter Schwimbersky
- 2004–2007: Mag. Gernot Mittendorfer
- 2007–2009: Mag. Johann Lassacher
- 2009–2014: Mag. Regina Ovesny-Straka
- 2014–2015: Dipl.-Ing. Gerald Fleischmann
- seit 2015: Mag. Christoph Paulweber
Gemeinnützige Projekte
Die Stadt Salzburg hatte die Gründung einer Sparkasse von Beginn an unterstützt. Sechs Jahre nach der Gründung übernahm die Stadt die Vereinssparkasse, die damit für 130 Jahre zur Gemeindesparkasse wurde. Es begann eine Ära, in der ein Großteil der Überschüsse der Salzburger Sparkasse für gemeinnützige regionale Projekte nach dem Leitmotiv "Von Salzburgern für Salzburger" zur Verfügung gestellt wurde. So wurden beispielsweise die Salzburger Musikfeste, Vorläufer der Salzburger Festspiele, mit ihrer Hilfe ins Leben gerufen. Auch der Umbau des Salzburger Landestheater 1893 und der Neubau des Mozarteums 1910 wurden durch die Unterstützung der Salzburger Sparkasse realisiert. Die Gestaltung des Volksgartens als Freizeitpark für die Bevölkerung und der Ausbau von Schulen, Kindergärten, Kranken- und Pflegeanstalten wurde ebenfalls mit Mitteln der damaligen Gemeindesparkasse in Angriff genommen. Noch heute profitieren zahlreiche Sozial-, Sport- und Kultureinrichtungen Salzburgs vom regionalen Engagement der Salzburger Sparkasse.
ERSTE-Salzburger Sparkasse-Kulturfonds
Die Gründung des ERSTE-Salzburger Sparkasse-Kulturfonds wurde im Jahr 1996 von der Salzburger Sparkasse und Erste Bank initiiert. Bis November 2009 wurden mehr als 300 Projekte und bedeutende Einrichtungen der heimischen Kultur gefördert. Zweck dieses Sponsortopfs ist es, für das Profil der Festspielstadt Salzburg wertvolle kulturelle Vorhaben zu fördern, die ohne diese Unterstützung nur schwer oder gar nicht realisierbar wären. Berücksichtigung finden hierbei alle klassischen und zeitgenössischen Kunstsparten: vom Theater über Bildende Kunst bis hin zu moderner Literatur und Musik. Über die Vergabe der Förderungsmittel entscheidet der Verwaltungsausschuss unter Bedachtnahme auf die Empfehlungen eines Kuratoriums.
Die Zweite Sparkasse in Salzburg
Die Initiative für Die Zweite Sparkasse kam von der ERSTE Stiftung. Eröffnet wurde die Zweigstelle in Salzburg der "Bank für Menschen ohne Bank" im Jänner 2008. Diese wird von rund 50 aktiven und pensionierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Salzburger Sparkasse ehrenamtlich geführt. Das Geschäftslokal und die Infrastruktur für den Betrieb stellt die Salzburger Sparkasse zur Verfügung. Neben der Salzburger Filiale gibt es in Österreich noch vier weitere Zweigstellen der Zweiten Sparkasse in Wien, Innsbruck, Klagenfurt und Graz. Die Zweite Sparkasse stellt ihre Services kostenlos für Kunden zur Verfügung, die aus unterschiedlichen Gründen in eine finanzielle Notlage geraten sind, und verhilft ihnen so zu einem wirtschaftlichen Neubeginn. Der Großteil der Zweite Sparkasse-Kunden wird von der Schuldenberatung Salzburg vermittelt. Weitere wichtige Partner sind in Salzburg die Caritas und der Verein Neustart.
Literatur und Quellennachweise
- Österreichischer Sparkassenverband: Sparkassenhandbuch 2012
- 150 Jahre Salzburger Sparkasse - Jubiläumsfestschrift
- Geschäftsbericht der Salzburger Sparkasse 2008
Weblink
Einzelnachweis
- ↑ Eine andere Quelle - ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 2. Jänner 1925, Seite 4 - gibt als Gründungsdatum den 1. Jänner 1856 an