Schauspielhaus Salzburg
Das Schauspielhaus Salzburg befindet sich im Petersbrunnhof, einem ehemaligen Gutshof der Benediktiner-Erzabtei St. Peter in der Stadt Salzburg-Nonntal. Es ist das größte freie Ensembletheater Österreichs.
Allgemeines
Pro Spielzeit werden in zwei Theatersälen von September bis Anfang Juli ca. zehn Schauspielproduktionen und ein Kinderstück aufgeführt. Der Spielplan bietet von der Antike über die Klassik bis zur Moderne - von Tragödie bis Komödie bis hin zu neuen, experimentellen Theaterformen - eine große Bandbreite für jede Zielgruppe. An das Theater sind eine Schauspielschule, ein Verlag für Kindermusicals und ein Restaurant mit Bar angeschlossen.
Das Schauspielhaus Salzburg feierte in der Saison 1998/1999 sein 40jähriges und in der Saison 2008/2009 sein 50jähriges Bestehen.
Von ca. 1990 bis 1996 gab es die Zeitschrift "Elisabethbühne Magazin", die jedoch aus Kostengründen eingestellt wurde, als das Schauspielhaus (damals noch Elisabethbühne) 1998 große finanzielle Probleme bekam.
Betrieben wird das Theater vom Verein Schauspielhaus Salzburg.
Geschichte
Schauspieler Georges Müller gründet 1958 mit einigen Freunden und Laienschauspielern eine nach ihm benannte Theatergruppe. Als Aufführungsort stellt der damalige Stadtpfarrer Franz Wesenauer die Unterkirche der Vorstadtpfarre St. Elisabeth zur Verfügung.
1967 wird der Verein "Elisabethbühne" ins Leben gerufen. Ab 1973 beginnt der neue Künstlerische Leiter Georges Ourth mit der Professionalisierung des Ensembles. 1980 entsteht der "Verein der Freunde der E-Bühne".
Nach dem Tod von Georges Ourth (46), der seine letzte Ruhestätte am Salzburger Kommunalfriedhof findet[1], übernimmt 1988 seine Frau Renate Rustler-Ourth die künstlerische Leitung und intensiviert den hauseigenen Ausbildungsbetrieb. 1990 beschließen Stadt und Land Salzburg den Umbau des Petersbrunnhofs für die Elisabethbühne. 1991 entsteht der Theaterverlag der Elisabethbühne.
1996 wird der für das Theater adaptierte Petersbrunnhof an die Elisabethbühne übergeben. 2003 werden Robert Pienz Künstlerischer Leiter und Ingeborg Proyer Kaufmännische Direktorin.
2005 benennt sich die Elisabethbühne in "Schauspielhaus Salzburg" um. Am 16. Jänner 2009 feierte das größte freie Theater Österreichs mit über 50 000 Besuchern und 60 Angestellten, mit hauseigener Nachwuchsausbildung und fantastischem Produktionshaus, mit einem Festakt seinen 50. Geburtstag.[2]
Im Jänner 2024 wurde Robert Pienz von seinem Amt als Alleingeschäftsführer des Schauspielhauses Salzburg suspendiert. Als Ursache für die Freistellung des Intendanten werden "zunehmende Differenzen innerhalb des Betriebs" genannt. Zudem habe Robert Pienz, als ihm am 20. Dezember bekannt gegeben worden sei, dass sein Vertrag nicht über 2025 hinaus verlängert werde, "in einem Ausmaß" reagiert, "auf das wir mit der vorläufigen Freistellung reagiert haben" sagte der Vorstand gegenüber den "Salzburger Nachrichten".[3] Für den 13. März 2024 hatte dann der Trägerverein eine Generalversammlung zur Klärung der Sachlage einberufen.[4] Robert Pienz kann dieser bis zum regulären Vertragsende bis Mitte 2025 Intendant bleiben, allerdings unter strengeren Bedingungen als bisher.[5]
Am 7. August 2024 wurde bekannt, dass der Tiroler Alexander Kratzer künstlerischer Leiter des Schauspielhauses Salzburg wird. Er wird ab 1. August 2025 sein Amt antreten und bereits ab Herbst 2024 die nächste Spielzeit vorbereiten. Alexander Kratzer wird dann Robert Pienz ablösen, der sich nicht neuerlich beworben hat. Mitte 2025 wird Robert Pienz 22 Jahre lang das Schauspielhaus Salzburg geleitet haben. Alexander Kratzer wird jedoch - anders als bis vor Kurzem Robert Pienz - nicht alleiniger Intendant, sondern Mitglied eines Dreiergremiums, und zwar gemeinsam mit dem kaufmännischen und dem technischen Leiter, also mit Christian Rathner und René Pointner. Auch dieses Dreiergremium wird offiziell im August 2025 starten.[6]
Bekannte Ensemblemitglieder
(auszugsweise in alphabetischer Reihenfolge)
Ulrike Arp, Daniela Enzi, Harald Fröhlich, Ute Hamm, Marcus Marotte, Georg Reiter, Olaf Salzer u. a.