Talmuseum Hüttschlag
Das Talmuseum Hüttschlag ist ein Lokal- und Regionalmuseum im Großarltal im Pongau. Neben der Natur- und Volkskunde vermittelt es Einblicke in die Geschichte der Nationalparkgemeinde Hüttschlag und des Großarltals.
Beschreibung
Das 1992 gegründete Talmuseum liegt am Ende der Großarler Landesstraße im Hüttschlager Talschluss am westseitigen Ufer der Großarler Ache.
Die Museumsfläche beträgt etwa 200 m², verteilt auf mehrere Häuser. Die Schauräume verfügen gesamt über eine Fläche von 120 m².
In der zum Museum gehörigen Alten Wacht am Eingang des Großarltales wird die Geschichte des Gebäudes und jene der Großarler Landesstraße präsentiert.
Schwerpunkte
Das Talmuseum Hüttschlag zeigt vorwiegend natur- und volkskundliche Objekte aus den Themenbereichen Mineralien, Kupferbergbau, Holzbringung, Wald und Wasser. Dargestellt werden auch die Hüttschlager Ortsgeschichte und die Geschichte des Großarltales mit der Großarler Landesstraße, sowie die Sagenwelt des Großarltales.
Ein weiterer Themenschwerpunkt ist dem Nationalpark Hohe Tauern und besonders dem Hüttschlager Anteil an diesem gewidmet (Nationalparkgalerie, Lehrwege).
Im Frühjahr 2015 wurde das Talmuseum umgestaltet und am 27. Mai eröffnet. Das Museum wird künftig monothematisch auf die Almen ausgerichtet. Es wurden rund 800.000 Euro investiert. Die Gebäude blieben von außen im Wesentlichen unverändert, jedoch wurden sie im Inneren umgebaut. Die bisherigen Exponate wurden teilweise archiviert, die große Kristallausstellung fand in der "Alten Wacht" eine neue Heimat. Die Bergwald-Ausstellung im Talwirt blieb erhalten und wurde in das neue Museumskonzept integriert.[1]
Häuser und Einrichtungen
Gensbichlhaus
Das Museumsensemble besteht aus zwei Hauptobjekten mit mehreren Nebengebäuden. Eines der Hauptgebäude ist das "Gensbichlhaus" – ein altes Bauernhaus mit volkskundlichen und naturkundlichen Schaustücken rund um Themen wie "Die rauschenden Wasser", "Der Hüttschlager Bergkristall", "Kupfer- und Schwefelabbau- und Verarbeitung".
Zu den Nebengebäuden gehören eine für das Großarltal typische oberschhlächtige Mühle, ein Backofen, eine Selchhütte, eine Schnapsbrennhütte und eine Schmiede. Alle diese Gebäude sind betriebsfähig und zeigen die für ihren Zweck üblichen Arbeitsschritte und den damit verbundenen schweren Arbeitsalltag.
Abgerundet wird das Ensemble von einem Stallgebäude in dem seit 2006 das Almkino untergebracht ist. Das Kino bietet etwa 50 Personen Platz und zeigt Filmdokumente von Wolfram Paulus junior und Wolfram Paulus senior sowie historische Filme über das Großarltal.
Nationalparkhaus Talwirt
Das zweite Hauptobjekt stellt das Nationalparkhaus "Talwirt" dar. Es beherbergt das Nationalpark-Informationszentrum, die Dauerausstellung "Bergwald" der Nationalparkverwaltung und einen Seminarraum in dem während der Sommersaison wöchentliche Diaschauen und Vorträge über den Nationalpark Hohe Tauern stattfinden. Ergänzt wird das Angebot durch eine Videothek mit sehenswerten Filmen über die Landschaft und Natur und die Leute im Großarltal.
Besichtigt werden können außerdem noch Modellbauten über die alten Bergwerksanlagen, die einst das Ortsbild von Hüttschlag prägten. Diese wurden von Schülern der Hauptschule Großarl unter Anleitung von Gerhard Praschl fachkundig nach alten Plänen aus dem Jahr 1835 nachgebaut.
Jagdhütte
In der Jagdhütte wird dem Besucher die historische und traditionelle Jagd vorgestellt, sowie wechselnde Ausstellungen gezeigt.
Kapelle und Lehrwege
Die auf einer Anhöhe stehende Kapelle aus dem 20. Jahrhundert ist dem hl. Hubertus geweiht und symbolisiert die Verbindung zwischen Mensch und Natur.
Verschiedene Lehrwege (Biotoplehrweg, Elementarlehrweg, Blumenlehrweg) sollen den Besucher auf die Besonderheiten der Landschaft hinweisen und ihm die Inhalte des Nationalparkgedankens vermitteln.
Alte Wacht
Die bereits im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnte "Alte Wacht" liegt am Eingang des Großarltales und fand– wie der Name es vermuten lässt – in früheren Zeiten als Maut- und Kontrollstation Verwendung. Das historische Gebäude wurde dem Nationalparkverein im Jahr 2001 vom Land Salzburg übergeben. Seither werden darin die Geschichte der Großarler Straße und jene des Gebäudes in dokumentarischer Weise dargestellt. Ein weiterer Teil widmet sich der Sagenwelt im Großarltal, daneben wird das Angebot durch wechselnde Sonderschauen bereichert, wie etwa die ab Dezember zu besichtigende Ausstellung über das Leben von Wolfram Paulus senior.
Spezielle Angebote für Kinder
Speziell für Kinder und Schulklassen (ab der 3. Klasse Volksschule) wird eine Rätselwanderung mit einem gedruckten Museumsbegleiter und zahlreichen Arbeitsaufträgen unter dem Namen "Dem Kupfergeist auf der Spur" angeboten. Die Lösungen dazu finden sich im Hüttschlager Ortszentrum.
Im Talmuseum selbst bieten sich den ganz jungen Besuchern ein Kinderspielplatz und gemeinsam mit ihren Eltern interessante Lehrwege.
Öffnungszeiten und Führungen
Sommersaison Mai bis Oktober täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr
Als Besonderheit findet jeden Freitag ein gemeinsames Brotbacken statt.
Führungen sind nach Anmeldung möglich.
Organisation
- Rechtsträger: Nationalparkverein Hüttschlag
- Kustos: Martin Rohrmoser
- Obmann: Josef Lederer (?)
Anschrift und Auskunft
- Talmuseum Hüttschlag
- See 30
- 5612 Hüttschlag
Auskünfte erteilen das Museum: Telefon und Telefax (0 64 17) 445, der Tourismusverband Großarl Telefon (0 64 17) 281 und das Gemeindeamt Hüttschlag Telefon (0 64 17) 204.
Literatur
- Naturkundliche und kulturhistorische Broschüre über den Hüttschlager Nationalparkanteil "Nationalpark Hohe Tauern - Hüttschlager Anteil - eine Perle im Großarltal" (erh. im Nationalparkhaus Talwirt)
Quellen
- Land Salzburg/Museumsportal
- Museen im Land Salzburg. Schriftenreihe des Landespressebüros, Serie "Sonderpublikationen" Nr. 188. Herausgeber: Dr. Roland Floimair (Landespressebüro) und Dr. Lucia Liudold (Salzburger Volkskultur), Land Salzburg – Landespressebüro, Salzburg 2005
- Land Salzburg/Museumsportal
Einzelnachweise
- ↑ "Salzburger Woche", Ausgabe "Pongauer Nachrichten", 4./5. Februar 2015 - Das Talmuseum bekommt neue Ausrichtung