Hüttschlag
Karte | |
---|---|
![]() | |
Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | St. Johann im Pongau (JO) |
Fläche: | 97,24 km² |
Geografische Koordinaten: | 47°10'33" N 13°13'54" O |
Höhe: | 1 030 m ü. A. |
Einwohner: | 909 (1. Jänner 2020) |
Postleitzahl(en): | 5612 |
Vorwahl: | 0 64 17 |
Gemeindekennziffer: | 50 413 |
Gliederung Gemeindegebiet: | 3 Katastralgemeinden |
Gemeindeamt: | 5612 Hüttschlag Nr. 19 |
Offizielle Website: | www.gemeindehuettschlag.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Hans Toferer (ÖVP) |
Gemeindevertretung (2019): | 13 Mitglieder: 9 ÖVP 4 SPÖ |
Bevölkerungs- entwicklung | |
---|---|
Datum | Einwohner |
1869 | 505 |
1880 | 470 |
1890 | 513 |
1900 | 520 |
1910 | 622 |
1923 | 585 |
1934 | 619 |
1939 | 637 |
1951 | 690 |
1961 | 781 |
1971 | 886 |
1981 | 906 |
1991 | 906 |
2001 | 974 |
2011 | 915 |
2020 | 909 |

Hüttschlag ist eine Gemeinde im Großarltal im Pongau im Land Salzburg. Ein Teil des Gemeindegebiets gehört seit 1991 zum Nationalpark Hohe Tauern. Hüttschlag ist seit 2008 ein Bergsteigerdorf.
Geografie
Geografische Lage
Hüttschlag befindet sich ca. acht Kilometer südlich von Großarl im Großarltal im Land Salzburg. Durch das Gemeindegebiet fließt der Großarler Ache. Von der Tauernautobahn (A 10) von München, Wien, Salzburg oder Villach kommend fährt man bis zur Ausfahrt Bischofshofen, dann auf der Pinzgauer Straße (B 311) nach St. Johann im Pongau, entlang der Großarler Landesstraße (L 109) nach Großarl und weiter bis nach Hüttschlag.
Höchste Erhebung in Hüttschlag ist der Keeskogel (2 884 m ü. A.). An diesem Berg befindet sich auch der einzige Gletscherim Großarltal.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Hüttschlag umfasst die Katastralgemeinden Hüttschlag, Karteis und See, die zugleich die gleichnamigen Ortschaften bilden:
- Hüttschlag 613
- Karteis 184
- See 112
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2020 angegeben.[1]
Nachbargemeinden
Folgende Nachbargemeinden hat Hüttschlag: Großarl im Norden, Kleinarl im Osten, Muhr im Nordosten, Malta im Süden, Bad Gastein im Nordwesten und Bad Hofgastein im Westen.
Geologie
2019 kam es zu mehreren Felstürzen im Ortsteil Karteis.
Klima
Das lokale Klima in Hüttschlag entspricht der kontinental geprägten (tief-)montanen Höhenstufe mit milden bis heißen Sommern und kalten Wintern.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 8,1 °C. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 1298 Millimeter. Der meiste Niederschlag fällt im Juli mit durchschnittlich 191 Millimeter, der wenigste im Februar, März und November mit durchschnittlich 70 Millimeter.
Religionen
Die Kirche der römisch-katholischen Pfarre Hüttschlag ist die Pfarrkirche zum hl. Josef.
Geschichte
Bereits im 5. Jahrhundert wurde das Großarltal von aus dem Kärntner Raum kommenden Slawen besiedelt, was sich noch heute in den Namen Karteis, Tofern und Moritzen widerspiegelt. Die später einfallenden Bajuwaren verdrängten die Slawen und besiedelten das Tal dauerhaft. Seit dem Jahr 1000 war das Erzbistum Salzburg Grundherr. Ebenfalls in diese Zeit soll die Errichtung der ersten Kapelle fallen.
Um 1130 wurde vermutlich ein erster Steig ins Tal errichtet. Der Name "Arla" wandelte sich im Laufe der Zeit über "Arela", "Urla", "Michel-Arl" und "Mehrere Arl" zum heute gültigen Großarltal. Spuren von Schrammeisen, Holzkeilen und Spitzhacken in den alten Stollen lassen auf einen Kupfer- und Schwefelbergbau im 14. und 15. Jahrhundert schließen.
1672 wurde das Großarltal ein selbständiger Landgerichtsbezirk. 1675 wurde Hüttschlag zum Vikariat erhoben, 1879 weihte Fürsterzbischof Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg die neu errichtete Kirche zum heiligen Josef. Im 17. Jahrhundert kam es zu einer rasanten Ausbreitung des lutherischen Glaubens, der aus den umliegenden Tälern ins Dorf getragen wurde. In den Jahren von 1731 bis 1732 mussten im Zuge der Protestantenvertreibung insgesamt rund 1 100 Evangelische ihre Heimat zwangsweise verlassen.
1755 wurde im "Mesnerhaus" (erbaut 1735) erstmals der Unterricht abgehalten. Bis 1905 wurden zwei Klassenräume zugebaut. 1962 kam es zur Einweihung des neuen Volksschulgebäudes, daneben bestand von 1940 bis 1972 noch ein Unterrichtsraum in Maurach. 1955 wurde schließlich die Hauptschule im benachbarten Großarl erbaut.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche
Bemerkenswert ist u. a., dass die Pfarrkirche über Anregung eines betroffenen Kirchenbesuchers vor Jahren mittels Sponsorgeldern mit einer Induktionsschleife ausgestattet wurde und damit Barrierefreiheit für Hörbeeinträchtigte ermöglicht.
Museen
Musik
Kulinarische Spezialitäten
Hüttschlag ist Teil der Genuss Region Großarltaler Bergbauernkäse. Verschiedene Käsespezialitäten werden produziert und zum Verkauf angeboten.
Parks
Seit 1. Jänner 1991 ist Hüttschlag bei den Nationalpark Hohe Tauern Gemeinden dabei.
Vereine
Die Bewohner von Hüttschlag legen großen Wert auf Brauch und Volkskultur. Es bestehen zahlreiche Vereine, die die althergebrachten Bräuche erhalten, so u.a. die Trachtenmusikkapelle Hüttschlag, der Kirchenchor, der Rhythmische Chor, die Bauernschützen Hüttschlag, die Klöcker und Herreiter, die Freiwillige Feuerwehr Hüttschlag, die Bergrettung Hüttschlag, der Kameradschaftsbund Hüttschlag.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Salzburger Bergadvent
- Blasius Schlenkerfahrt
- Pfingstfest
- Bauernherbsteröffnung und Kirchtag
Wirtschaft und Infrastruktur
In Hüttschlag haben sich über die Jahre einige Klein- und Mittelbetriebe angesiedelt. Sie sind bedeutende Arbeitgeber für die Einwohner.
Fremdenverkehr
Der Fremdenverkehr ist ein weiteres Standbein der Hüttschlager Wirtschaft. Zahlreiche Vermieter in jeder Unterkunftskategorie und 3 Hotels bieten rund 550 Gästebetten. Hüttschlag gehört gemeinsam mit Großarl zur Urlaubsregion Großarltal.
Sommerfremdenverkehr
Das Bergsteigen und Wandern steht im Sommer im Mittelpunkt von Hüttschlag. Aufgrund seiner höchsten Dichte an bewirtschafteten Almen im Salzburger Land hat das Großarltal den Beinamen "Das Tal der Almen" erhalten. Im Großarltal werden insgesamt rund 400 km markierte Wanderwege in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und und ca. 40 bewirtschaftete Almen angeboten. Im Sommer kann man in Hüttschlag auch Mountainbiking, Klettern oder Fischen. Es gibt auch einen Spielplatz, einen Sportplatz und einen Beachvolleyball-Platz.
Winterfremdenverkehr
Ein kostenloser Skibus bringt die Gäste zur Skischaukel Großarltal-Dorfgastein, die Teil von Ski Amadé ist. Dort gibt es rund 80 Pistenkilometer und zahlreiche moderne Aufstiegshilfen. Folgende Aktivitäten werden in Hüttschlag im Winter angeboten: Langlaufen, Winterwandern, Eisstockschießen, Rodeln, Skitouren gehen, Schneeschuhwandern sowie Pferdeschlittenfahrten.
Verkehr
Die L 109 verläuft durch das Großarltal. In Hüttschlag gibt es keinen Bahnhof. Stündlich verkehrt ein Bus von St. Johann im Pongau über Großarl nach Hüttschlag. Das Großarltal ist vom Durchzugsverkehr nicht betroffen, daher herrscht im gesamten Tal nur mäßiges Verkehrsaufkommen.
Ansässige Unternehmen
- Landhotel Gasthof Almrösl
- Hotel Hüttenwirt
- Hotel Oberkarteis
- Tischlerei Huber
- Almsommer Trachtenmode
- Gasthof Talwirt
- Bauernladenstüberl
- Aschaustüberl
- Kaminstadl
- ADEG-Markt
- Schaidreiter GmbH
Öffentliche Einrichtungen
Rettungsorganisationen
Bildung
Politik
Gemeinderat
Die Gemeindevertretung besteht aus 13 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2019 aus Mandataren der folgenden Parteien zusammen:
- 9 ÖVP – stellt den Bürgermeister
- 4 SPÖ – stellt den Vizebürgermeister
Bürgermeister
- Hauptartikel: Bürgermeister der Gemeinde Hüttschlag
Bürgermeister der Gemeinde Hüttschlag ist Hans Toferer (ÖVP). Sein Stellvertreter ist Rupert Gschwandl (SPÖ).
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürger
- Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Hüttschlag
Ehrenring der Gemeinde Filzmoos
- Hauptartikel: Ehrenring der Gemeinde Hüttschlag
Wappen
Am 11. November 1955 wurde der Gemeinde Hüttschlag durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
In Silber ein unten mit rotem Kreuz besetzter roter Ring, durchsteckt von einem von einem blauen Hammer und einem ebensolchen Schlägel an gekreuzten schwarzen Stielen.
Das alchemistische Zeichen für Kupfer sowie Hammer und Schlägel erinnern an die Geschichte des Kupferbergbaus in Hüttschlag.
Städtepartnerschaften
Seit 1989 besteht mit der hessischen Gemeinde Borken (Deutschland) ein Partnerschaftsvertrag.
Persönlichkeiten
- Rupert Schaidreiter (* 1920; † 24. September 2009), Bürgermeister 1974–1987 (Ehrenringträger)
- Josef Kendlbacher, Gemeindesekretär 1981–2010
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Hüttschlag
Bilder von Personen aus Hüttschlag – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Bilder
Hüttschlag – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblinks
Quellen
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportrait-Daten
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 8. Mai 2023).
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
Städte und Gemeinden im Pongau | |
Stadtgemeinden:
Bischofshofen ∙
Radstadt ∙
St. Johann im Pongau ∙ |
- ↑ Statistik Austria