Ferdinand Stanislaus Pawlikowski

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Ferdinand Stanislaus Pawlikowski

Ferdinand Stanislaus Pawlikowski (* 28. April 1877 in Wien; † 31. Juli 1956 in Graz) war der letzte Fürstbischof von Seckau.

Leben

Ferdinand Stanislaus Pawlikowski wurde ungeachtet einer abgebrochenen Schulbildung in Wien und eines nur externen Besuches theologischer Vorlesungen in Trient auf der Basis eines ihm von Erzbischof Kardinal Katschthaler zugestandenen "Tischtitels" der Erzdiözese Salzburg in Trient am 5. Juli 1903 zum Priester geweiht. Nach kurzen Seelsorgstationen in der Erzdiözese Salzburg setzte er auf eigene Kosten seine theologischen Studien in Rom fort und wurde im Februar 1907 promoviert.

Am 25. Februar 1927 wurde Pawlikowski zum Weihbischof der Diözese Seckau ernannt, am 26. April 1927 zum Fürstbischof von Seckau. Er war der einzige nach dem Untergang Österreich-Ungarns ernannte Bischof, der diesen Titel beibehielt. Der Anfang seiner bischöflichen Tätigkeit in der Steiermark wurde vom Umstand überschattet, dass der damalige Salzburger Erzbischof Ignatius Rieder übergangen worden war. In der Zwischenkriegszeit hatte der Bischof, der sich dem christlichsozialen Staats- und Gesellschaftsgedanken zutiefst verpflichtet fühlte, viele Auseinandersetzungen mit dem sozialistischen Lager. Dennoch war sein wichtigstes Anliegen die pastorale Tätigkeit.

Da er dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüberstand, wurde er am 13. März 1938, als einziger Bischof im gesamten deutschen Sprachraum, vom nationalsozialistischen Regime kurzfristig in Haft genommen. Auf Intervention des Vatikans wurde er bald freigelassen. Andererseits forderte Pawlikowski, antisemitischen Traditionen verhaftet, eine "Unterdrückung des verderblichen Einflusses des Weltjudentums in Wirtschaft und Kultur". Auch schrieb er noch 1944 in einem Hirtenwort vom Krieg als "großen Taten" in einer "heroischen Zeit". Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er sich für die Wiedererlangung der kirchlichen Rechte, wie sie vor 1938 bestanden hatten, ein.

Da er seit 1947 kränkelte, wurde ihm im August 1948 der Grazer Moraltheologe Leo Pietsch als Weihbischof zur Seite gestellt. 1953 wurde ihm vom Vatikan diskret nahegelegt, um seinen Rücktritt zu bitten, was er auch tat. Er starb 1956 und wurde in Frauenberg bei Leibnitz in der Südsteiermark im Grab seiner Mutter beigesetzt.

Quelle


Zeitfolge
Vorgänger

Leopold IV. Schuster

Bischof von Seckau
19271953
Nachfolger

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