Johann Baptist Maffei

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Johann Baptist Maffei (* 1764; † 1820 in Hallein) war ein Kaufmann und ein Bürgermeister der Tennengauer Stadt Hallein.

Leben

Johann Baptist Maffei heiratete am 29. November 1787 in Hallein Theresa Stöcklin. Aus dem Trauungseintrag geht hervor, dass er erst 23 Jahre alt und Weißwarenhändler war. Seine um ein Jahr ältere Braut stammte auch aus einer Weißwarenhändler-Familie. Sein Vater Johann Maffei war aus dem Etschland in der Diözese Trient und seine Mutter Josepha Bettini eine Verwandte des Dominikus Bettini, der Direktor des "geistlichen Raths" in Passau war.[1] [2] Dass sich sein Vater als "welscher Tiroler" in Hallein und nicht in in der Stadt Salzburg niedergelassen hat, könnte damit zusammenhängen, dass italienische Zuwanderer in in der Stadt Salzburg nicht erwünscht waren.

Die zwei Töchter Theresia Juliana Johanna (* 1788) und Theresia Juliana Joanna (* 1790) wurden beide nur wenige Wochen alt. Ihnen folgte als erster Sohn Karl, der später Arzneikunde studierte und Bezirksarzt wurde. Die weiteren Kinder waren Dominikus, Johann, Anton, Maria Katharina, Klemens, Josepha Johanna, Theodor, Anton und Cajetan Theodor. Theresia Maffei, geborene Stöckl, war bei der Geburt ihres jüngsten - in den Matriken aufscheinenden - Sohnes 39 Jahre alt. Die drei Letztgeborenen starben aber auch wieder früh und wurden nur wenige Monate alt. Demnach wurde, als Thersa bereits 43 Jahre alt war, 1806 noch Johanna geboren. Johanna konnte bislang nicht in den Taufmatriken gefunden werden, aber es gibt von ihr einen Partezettel in der Sammlung des Salzburg Museums und sie scheint auch auf der Parte ihres Bruders auf. Außer Karl scheinen nur die zwei Brüder Dominicus und Johann Baptist und drei Schwestern Maria Katharina, Josepha und Johanna erwachsen geworden zu sein, wobei Dominicus bereits als junger Mann mit gerade 21 Jahren starb.

Johann Maffei wirkte an einem Schulfonds mit und hat der Halleiner Industrieschule 20 Pfund Schafwolle zum Geschenk gemacht, "damit der Unterricht armer Mädchen in Handarbeiten aus Mangel am Materiale nicht leide".[3] Gemeinsam mit Munizipalrat Schwarz sammelte er Patriotische Rüstungs- Beiträge von der Bürgerschaft Hallein[4] und hat sich auch der öffentlichen Belobung würdig gemacht.[5]

Wahrscheinlich bewohnte die Familie Maffei in den Jahren 1812 bis 1829 das Schloss Kalsberg in Oberalm bei Hallein. Der Besitzwechsel nach dem Tod des Vaters an seine damals fünf Kinder erfolgte demnach 1824. Danach ging das Schloss in den Besitz von Peter Paul Ritter von Maffei über, der bereits 1815 das ebenfalls in Oberalm gelegene Schloss Haunsperg ersteigert hatte.[6] Das gegenseitige Verhältnis der Familien Maffei und von Maffei ist leider nicht geklärt, von einer gegenseitigen Bekanntschaft kann jedoch ausgegangen werden.

Vom Tod Johann Baptist Maffeis kündete ein Epitaph an der Außenseite der Halleiner Dekanatspfarrkirche zum hl. Antonius. Buberl beschreibt zwei Inschriftentafeln aus weißem Marmor an der Nordmauer des Langhauses, aus denen zu entnehmen ist, dass 1820 Joh. Bapt. Maffei, Kaufmann und Bürgermeister in Hallein, und 1827 seine Tochter Josepha Hörwarter, geborene Maffei verstorben, sind.[7]

Quellen

  • Heitzinger-Weiser, Eva: "Medizinisch-topographische Skizze von Lungau" von Dr. Karl Maffei (1791–1850). Funktion, Analyse und Edition. Masterarbeit am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg, 2022, in UB search online publiziert
  • SALZBURGWIKI-Artikel

Einzelnachweise

  1. Hallein TRB III p. 394, online in data.matricula-online.eu
  2. Schematismus der hochfürstlichen paßauisch-exemten bischöflichen Diözesan-Geistlichkeit 1798
  3. Nachrichten von dem deutschen Schulwesen im Königreich Baiern, München 1814, 67.
  4. Königlich-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt für das Jahr 1814, 98–99.
  5. Königlich-Baierisches Regierungsblatt 1815, München 1815, 994-996.
  6. Paul Buberl, Die Denkmale des politischen Bezirks Hallein, Wien / Augsburg / Köln 1927, 162.
  7. Buberl, Denkmale, 112; das Grab bzw. die Tafeln gibt es laut Auskunft von Frau Dr. Anna Holzner vom Keltenmuseum Hallein seit dem Brand der Kirche 1943 nicht mehr.
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