In den vergangenen Tagen wurden die Klassensitzungen im Salzburger Fußball-Unterhaus durchgeführt. Eine wichtige Weichenstellung wurde dabei vor allem in der 2. Klasse Süd erwartet. 15 Vereine nehmen an dieser in der neuen Saison teil. Einige Clubs plädierten im Vorfeld für eine Rückkehr zu zwei Ligen (2. Klasse Süd und 2. Klasse Süd/West), andere sprachen sich klar für eine Fortführung des Formats einer großen gemeinsamen Liga aus. Doch dann kam am Donnerstag in St. Johann alles ganz anders als gedacht.
2. Klasse Süd beschloss Play-off-System
Nach intensiven Diskussionen über die von SFV-Geschäftsführer Peter Haas vorgeschlagene 15er-Liga, gegen die unter anderem die Lungauer Vereine argumentierten, wurde eine Teilung debattiert. Einigkeit über verschiedene Varianten (etwa eine Liga mit sechs Teams, eine mit neun Mannschaften) war auch da nicht absehbar, als St. Martin/Lofer einen neuen Vorschlag aus den Hut zauberte. Sektionsleiter Gerald Leitinger, dessen Verein in die 2. Klasse absteigt, hatte zwei Play-off-Varianten vorbereitet. Die Abstimmung zwischen 15er-Liga und Play-off fiel dann 8:5 (nicht alle Vereine hatten Vertreter geschickt) für das neue Modell aus.
Nach Punkteteilung geht es in zwei Gruppen weiter
Die 2. Klasse Süd wird 2023/24 nun folgendermaßen ablaufen: Im Herbst (29. Juli bis 4. November) bestreiten die 15 Vereine eine gemeinsame Vorrunde. Nach 14 Spielen wird die Liga in ein oberes Play-off der besten sechs Mannschaften und in ein unteres Play-off der restlichen neun Teams geteilt. Auch die Punkte werden vor dem Frühjahr halbiert. Ab 31. März spielen die Top 6 in einer Meisterschaft mit Hin- und Rückrunde um den Meistertitel bzw. den Aufstiegsplatz in die 1. Klasse Süd. Die Teams des unteren Play-offs spielen (ab 6. April) nur je ein Mal gegeneinander.
Neues Modell hat Vor- und Nachteile
Die Vorteile des beschlossenen Formats sind die geringere Anzahl an Spielen (22 bis 24 Partien pro Verein) im Vergleich zur 15er-Liga. Das erlaubt auch terminlich mehr Flexibilität. Gleichzeitig müssen Clubs nicht zwingend drei oder vier Mal gegeneinander spielen, wie es bei einer Klassenteilung der Fall gewesen wäre. Das neue System hat aber auch Nachteile. In der Vorrunde entscheidet nun das Losglück über das Heimrecht in Duellen potenzieller Titelkonkurrenten. Zudem können Vereinen Heimderbys gegen Lokalrivalen entgehen. "Meiner Meinung nach ist es dennoch die sinnvollste Variante. Ich weiß aber natürlich auch nicht, ob das der Weisheit letzter Schluss ist", sagt Leitinger, der bei der Sitzung auch zum neuen Klassenobmann gewählt wurde.
Der Vollständigkeit halber: Die zweite Play-off-Variante hätte auch im Herbst eine Teilung in zwei Ligen vorgesehen. Die anwesenden Vereinsvertreter sprachen sich aber in einer zweiten Abstimmung mit 9:4 gegen diese Version aus.