Alte Glocknerhausstraße

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Historische Ansichtskarte der Kaiserin Elisbeth-Glockknerstraße.
Historische Ansichtskarte der Kaiserin Elisbeth-Glockknerstraße.
Die alte Glocknerhausstraße oberhalb des Zentrums von Heiligenblut.

Die alte Glocknerhausstraße war eine schmale, aber für Automobile befahrbare Straße vom Kärntner Heiligenblut über Guttal bis zum Glocknerhaus. Sie wurde seinerzeit Kaiserin-Elisabeth-Straße[1] genannt.

Geschichte

Sie wurde in den Jahren zwischen 1900 und 1910 von der Alpenvereinssektion Klagenfurt als einspurige Mautstraße errichtet. Sie führte über 1 700 Höhenmeter über eine Länge von 11,5 Kilometer mit einer Maximalsteigung von zehn Prozent. Der Spatenstich erfolgte am 21. August 1900, allerdings oben beim Glocknerhaus.[2] Baubeginn war der 24. August 1900 unter der Leitung von Ing. Heinrich Pierl vom Alpenverein. Der Bau kostete über eine halbe Million Kronen. Eröffnet hätte sie im Juli 1908 werden,[3] doch immer wieder wurde die Eröffnung verschoben. Zunächst auf September 1908, dann auf 1909 und schließlich wurde sie am 15. Juli 1910, zumindest offiziell, eröffnet. Schon in den Jahren der Bauzeit war sie zeitweise befahrbar.[4]

Geplant wurde die Straße von Professor Feischinger und Ingenieur Schenkel. Die Bauausführung lag in den Händen von Ingenieur Oberbaurat Raimund Pierl aus Klagenfurt und des Bauleiters Max Ullmann aus Graz. Die Bauarbeiter waren Tiroler (Virgner), Kärntner und Steirer. Die gesamte Bauzeit verlief ohne Unglücksfälle.

Im Frühjahr 1917 zerstörte ein plötzlich einfallendes Tauwetter die Straße auf einer Länge von 2,5 Kilometer durch Erdrutsche. Am 12. Juni 1922 konnte die Straße zumindest wieder für Einspänner geöffnet werden.[5] Alle Schäden konnten erst bis 1924 behoben werden. Zu dieser Zeit begann Ing. Franz Wallack mit seinen ersten Trassierungsarbeiten für die Großglockner Hochalpenstraße. Da sein oberstes Prinzip bei seiner Trassierung war, möglichst den Weg des kleinsten Widerstandes zu wählen, bezog er die bestehende alte Glocknerhausstraße in seine Planungen ein.

Die Klagenfurter Alpenvereinssektion erhielt beim Bau der Großglockner Hochalpenstraße als Ablöse 190 000 Schilling. Bis zur Fertigstellung der Gletscherstraße am 2. Oktober 1932 durfte der Alpenverein außerdem noch weiterhin die Maut von fünf Schilling pro Person einheben. Immerhin benutzten 1929 rund 19 000 Personen mit 3 000 Autos und 300 Motorrädern[6] die Straße.

Bildergalerie

weitere Bilder

  Alte Glocknerhausstraße – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, Das Vaterland, Ausgabe 2. Oktober 1908, Seite 8
  2. anno.onb.ac.at, "Das Vaterland", Ausgabe vom 7. August 1900, Seite 2
  3. anno.onb.ac.at, "Der Gebirgsfreund", Ausgabe Dezember 1908, Seite 178
  4. u. a. ANNO, "Österreichische Touristenzeitung", Nr. 13, Seite 156
  5. anno.onb.ac.at "Allgemeiner Tiroler Anzeiger", 22. Februar 1923, Seite 5
  6. siehe dazu auch den SALZBURGWIKI-Artikel Mit dem Motorrad auf den Großglockner