B 155 Münchener Straße
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Münchener Straße | |
Ziffer: | B 155 |
Länge: | 4,514 km |
davon in Salzburg: | 4,514 km |
Startpunkt: | B 1 Wiener Straße, Ecke Ignaz-Harrer-Straße-Rudolf-Biebl-Straße |
Endpunkt: | Staatsgrenze in Rott gegen Freilassing |
Die B 155 Münchener Straße ist eine Landesstraße der Kategorie B, also eine ehemalige Bundesstraße, im Salzburger Stadtteil Liefering. Sie ist zu unterscheiden von der Münchner Bundesstraße im Sinne der Straßenbezeichnungen der Stadt Salzburg (siehe dazu unten unter "Name" und "Verlauf").
Name
Der Name kommt daher, dass die B 155 Münchener Straße eine Hauptverkehrsverbindung von der Stadt Salzburg in Richtung München, der Hauptstadt des deutschen Bundeslandes Freistaat Bayern, darstellt.
"B 155 Münchener Straße" ist eine vom Bundesgesetzgeber festgelegte Bezeichnung für diese Bundesstraße, die nach der Auflassung der Bundesstraße vom Landesgesetzgeber für die nunmehrige Landesstraße beibehalten wurde.
"Münchner Bundesstraße" ist eine von der Stadtgemeinde (d. h. der Landeshauptstadt Salzburg) in Anknüpfung an die damals bereits vorhandene Bundesstraße, festgelegte Bezeichnung.[1]
Verlauf
Die B 155 Münchener Straße beginnt in Salzburg-Lehen dort, wo die B 1 Wiener Straße von der Ignaz-Harrer-Straße in die Rudolf-Biebl-Straße abbiegt, und folgt dem Lauf der Ignaz-Harrer-Straße und der Münchner Bundesstraße zur Saalachbrücke Salzburg-Freilassing an die Staatsgrenze Deutschland−Republik Österreich an der Saalach.
Die "Münchner Bundesstraße" ist daher ein Teil der B 155 Münchener Straße, diese bezieht aber auch einen Teil der Ignaz-Harrer-Straße mit ein.
Geschichte
Raum München
Bis heute und auch schon im 19. Jahrhundert gab und gibt es rund um München und in den München umgebenden Städten mehrere Straßen mit der Bezeichnung "Münchener Straße". So berichtete das "Salzburger Volksblatt" in seiner Ausgabe vom 3. Juni 1909 von einer solchen unmittelbar bei München.[2] Ebenso 1930 von einer solchen im Raum Rosenheim.[3]
Münchner Poststraße und Münchner Reichsstraße
Die "Münchner Poststraße" oder "Münchner Reichsstraße", umgangssprachlich im 19. und 20. Jahrhundert auch seltener "Münchener Straße", begann beim Klausentor, führte durch Mülln vorbei am alten St. Johanns-Spital, über die heutige Zaunergasse und die heutige Lehener Straße (bis zum Bau der Bahnunterführung der Rudolf-Biebl-Straße nach Liefering-Rott an die seit 1816 dort bestehende Staatsgrenze. 1860 wird von einer "k. k. Wegemaut nächst des St. Johannsspitals" berichtet. Offiziell wurde der Name "Münchener Straße" verwendet ( "Das bei der Rekonstruktion der halben Gränzbrücke über den Saalfluß nächst der Ortschaft Rott an der Münchener Straße gewonnene Materiale ..." ist in der "Salzburger Zeitung" in der Ausgabe vom 9. Mai 1864 zu lesen[4]).
Bundesstraße der Zwischenkriegszeit
Als an die Stelle der vormaligen österreichischen Reichsstraßen im Jahr 1921 die Bundesstraßen traten, führte eine davon, die Münchner Straße (auch der Name "Münchner Reichsstraße blieb längere Zeit weiter üblich) von der Stadt Salzburg über eine Länge von ca. 6,6 km zur Staatsgrenze in Liefering-Rott, während die Innsbrucker Straße damals von der Stadt Salzburg bis zur Staatsgrenze gegen Reichenhall führte.[5]
Reichsstraße der Kriegszeit
Nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde das im Deutschen Reich geltende System der Reichsstraßen und ihrer Bezeichnungen nach Österreich erweitert; dabei wurde die von Dachau über München nach Freilassing führende Reichsstraße 304 (im rechtlichen Sinn) durch die Stadt Salzburg über die bisherige Grazer Straße weiter nach St. Gilgen und Stainach (Bezirk Liezen) geführt.[6] Auch wurde der damals noch allgemein bekannte alte Name "Münchner Reichsstraße" wiederbelebt[7].
Bundesstraße der Zwischenkriegszeit
Das reichsdeutsche Bezeichnungs- und Nummerierungssystem wurde nach Wiedererrichtung der Republik Österreich übernommen, nur dass nun als Mittelpunkt des Straßennetzes nicht Berlin, sondern Wien angesehen wurde. Die heutige Trassenführung als Abzweigung von der B 1 Wiener Straße wurde mit dem Bundesstraßengesetz 1948 eingeführt, wobei die Verbindung Salzburg-(Freilassing-)München mit der Bezeichnung "Münchener Straße" versehen und zu einem Nebenast der Verbindung Wien–Salzburg–Walserberg–Bregenz herabgestuft wurde.[8]
Verlegungen und Neugestaltungen
Die Münchener Bundesstraße bzw. ihre Vorläufer wurden in ihrer Geschichte mehrmals verlegt, auch etwa nach Kriegsende 1945, die alte zerstörte Grenzbrücke in Rott wurde damals nicht wieder hergestellt.
Die Münchener Straße führte seit dem Bau der Westautobahn im Jahr 1938 zu einer "autogerechten" und dabei gut ausgebauten Umfahrung von Alt-Liefering. 2001/2002 wurde die Münchener Straße im Bereich der Autobahnanschlussstelle Salzburg-Mitte zum Kreisverkehr Salzburg-Mitte neu gestaltet.
Quellen
- Salzburger Landesgesetz vom 24. April 2002, mit dem die im Land Salzburg bisher bestehenden Bundesstraßen B als Landesstraßen übernommen werden, LGBl Nr 61/2002 idgF
- Land Salzburg, Landesbaudirektion (E-Mail an Franz Fuchs)
- ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 11. August 1855, Seite 4
- ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 4. Jänner 1860, Seite 3
Einzelnachweise
- ↑ Siehe die Artikel "Münchner Bundesstraße" und "Straßennamen in der Stadt Salzburg".
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 3. Juni 1909, Seite 7
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 26. September 1930, Seite 8
- ↑ ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 9. Mai 1864, Seite 3.
- ↑ Bundesgesetz, betreffend die Bundesstraßen, BGBl. Nr. 387/1921; Verzeichnis neu gefasst durch die Verordnung der Bundesregierung vom 9. Juni 1933 über die Erklärung einiger Straßenzüge als Bundesstraßen, BGBl. Nr. 280/1933.
- ↑ Wasow, Carsten: Die Bundes- und ehemaligen Reichsstraßen in Deutschland, insb. Bundesstraßen Nr. 166 bis 327
- ↑ Quelle?
- ↑ Vgl. das Bundesstraßengesetz 1948, BGBl. Nr. 59/1948, und das Bundesstraßengesetz 1971, BGBl. Nr. 286/1971.