Cesar Bresgen
Cesar Bresgen (* 16. Oktober 1913 in Florenz, Italien; † 7. April 1988 in der Stadt Salzburg) war ein Komponist und Lehrer an der Hochschule Mozarteum in Salzburg.
Leben
Am 16. Oktober 1913 wurde Cesar Bresgen in Florenz in Italien geboren. Sein Vater, August Bresgen, war Künstler. Seine Kindheit verbrachte er jedoch nicht in Florenz, sondern im salzburgischen Zell am See, in München, in Prag und in Salzburg.
Von 1930 bis 1936 war er Student an der Musikhochschule in München (Klavier, Orgel, Dirigieren und Komposition). Ab 1933 arbeitete er für einige Zeit in London mit der Tänzerin Leslie Barrowes als Klavierimprovisator und Komponist zusammen. Nach Bresgens Hochzeit im Jahre 1936 war er von 1936 bis 1938 im Reichssender München beschäftigt.
Im Jahre 1939 kam Cesar Bresgen schließlich an die Hochschule Mozarteum in Salzburg, wo er Professor für Komposition wurde. Sehr engagiert war er unter anderem auch bei der Entstehung des Salzburger Jugendmusikschulwerkes.
Cesar Bresgen war jedoch ein Nationalsozialist. Ab 1939 schrieb er verschiedene Vokalwerke für die Hitlerjugend. Im Jahre 1942 unternahm er den Versuch, im Salzburgischen Raum die so genannten "Spielscharen" einzurichten. Das waren organisatorische Ableger der Hitlerjugend für die künstlerisch interessierten Jugendlichen.[1] Am 16. Mai 1942 verlieh ihm der Salzburger Oberbürgermeister Anton Giger den neu geschaffenen "Kulturpreis der Gauhauptstadt Salzburg".[2]
Im Jahre 1944 wurde Bresgen im Hinblick auf nicht näher bekannte Vorfälle diese Aufgabe mit der nationalsozialistischen Jugend entzogen. Anschließend war Cesar Bresgen in den Kriegsjahren 1944 und 1945 Soldat, danach war er als Organist und Chorleiter in Mittersill im Pinzgau tätig. Dort begegnete er im Jahre 1945 dem Komponisten Anton von Webern, was für Bresgen eine wichtige Begegnung war: Ein tiefer Eindruck von Anton von Webern blieb in Bresgens Innerem fest sitzen.
Im Jahre 1947 erhielt Bresgen neuerlich eine Lehrstelle und schließlich dann wieder eine Professur am Mozarteum.
Cesar Bresgen heiratete im Jahre 1956 die Pianistin Eleonore Jorhan, mit der er sich in Großgmain niederließ.
Der Große Österreichische Staatspreis wurde Cesar Bresgen im Jahre 1976 zugesprochen.
Am 7. April 1988 starb Cesar Bresgen schließlich in Salzburg und liegt am Friedhof der Pfarrkirche Großgmain begraben.
Hinterlassene Musik
Cesar Bresgen hat sich unter anderem sehr um die Herausgabe der Lieder des Mönches von Salzburg gekümmert. Zahlreiche Bearbeitungen von alten Volksweisen sowie volkstümliche Eigenkompositionen, die heute noch gern gehört werden, verdanken wir ihm, darunter die folgenden.
- Großgmainer Kindermesse (1973)
- Loferer Passion (1983)
- Marienlieder für Kinder (1993)
- Großgmainer Marienmesse (1993)
Quelle
- Lang, Johannes und Max Schneider: Auf der Gmain. Chronik der Gemeinden Bayerisch Gmain und Großgmain. Gemeinde Bayerisch Gmain und Gemeinde Großgmain 1995.
Einzelnachweise
- ↑ Salzburger Zeitung, 24. Mai 1943, Seite 2
- ↑ Salzburger Volksblatt, 18. Mai 1942, Seite 3: Verleihung des Salzburger Kulturpreises