Franz de Paula Storch junior

Franz Storch

Dr. med. Franz de Paula Storch junior (* 30. März 1812 in Badgastein;[1]21. Jänner[2] 1897 in der Stadt Salzburg) war ein Salzburger Arzt, Botaniker und Landeskundler.

Leben

Franz de Paula Storch war der Sohn der Anna Maria, geborene Nehmer, und Dr. med. Franz de Paula Storch senior. Franz Storch studierte Medizin ab 1832 zunächst an der Universität Wien, dann in Padua, Venetien, Oberitalien. Seine Dissertation trug den Titel Conspectus avium Salisburgensium (Anblick salzburgischer Vögel). Am 20. Jänner 1839 promovierte er als Dr. med. in Padua.

Nachdem Storch ein Jahr auf dem mütterlichen Wohnsitz Schloss Glanegg in Grödig verbracht und dort eine bescheidene Praxis ausgeübt hatte, be­gab er sich während der Badesaison 1840 nach St. Wolfgang im Fuschertal mit der Absicht, dort ein Kurhaus zu errichten, doch scheiterte das Unternehmen aus verschiedenen Gründen.

Im Spätherbst 1840 verheiratete er sich und übersiedelte in die Stadt Salzburg, wo er in Abwartung einer seiner Leistungsfähigkeit entsprechenden Stelle sich der privatärztlichen Praxis widmete und nebenbei zu verschiedenen ärztlichen Aushilfsdiensten bei den landesfürstlichen und städtischen Heil- und Versorgungsanstalten betraut wurde, so im Irren- und Leprosenhaus, im Bürger-und Erhardspital. 1843 wurde er provisorischer zweiter Stadtarzt, aber schon im Juni 1844 wieder Sekundärarzt im St. Johanns-Spital. Im Jänner 1845 trat er als Fachmann für Naturgeschichte mit Hochmüller und Hinterhuber in den Verwaltungsausschuss des städtischen Museums ein. und im März des-

Er unterrichtete Naturgeschichte am Benediktinergymnasium. 18491850 war er Chefarzt des k. k. Militärspitals. Von 1858 bis zu seiner Pensionierung am 31. Mai 1871 war er Bezirksarzt in St. Johann im Pongau.

Zudem betätigte sich Storch als Botaniker, Entomologe (Arbeiten über Salzburgs Käfer und Diptera [Zweiflügler]) und Kulturhistoriker.[3] Mit den Käfern hatte sich Storch sehr intensiv befasst. Seine Käfersammlung soll etwa 4 000 Exemplare enthalten haben. Seine naturwissenschaftlichen Sammlungen hatte Storch 1886 dem Städtischen Museum (heute Salzburg Museum) übergeben. Sie Käfersammlung ist aber nicht mehr erhalten. Er war auch Mit­begründer der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.

1857 gab er die "Skizzen zu einer naturhistorischen Topographie des Herzogthumes Salzburg, 1. Band Flora" und einen "Catalogus Faunae Salisburgensis (18631869)" heraus, der alle bis dahin bekannten Salzburger Tierarten um fassen sollte. Er umfasste 6 214 Arten und es stellte sich heraus, dass der Katalog fehlerhaft war.

Werke

  • "Volkssagen aus Salzburg", sieben Bände, 1853–1858
  • "Skizzen zu einer naturhistorischen Topographie des Herzogthums Salzburg", 1857
  • In den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK):
    • "Grundzüge zu einer Käferfauna von Salzburg", in: MGSLK 3, 1863, S. 117–144
    • "Verzeichniß der Diptera Salzburgs", in: MGSLK 5, 1865, S. 105–122
    • "Catalogus Faunae Salisburgensis", in: MGSLK 7, 1867, S. 287–298; MGSLK 8, 1868, S. 284–313; MGSLK 9, 1869, S. 252–271

Link zu einem Portrait

  • "Fr. P. Storch (Dr. der Heilkunde, Salzburger Medizinalrat ...)" von Beda Weinmann um 1860[4]

Quellen

Einzelnachweis

  1. data.matricula-online.eu, Taufbuch der Pfarre Badgastein
  2. ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 29. Jänner 1897, Seite 4
  3. u. a. Gerda Dohle, Oskar Dohle, Franz de Paula d. J., online in: Österreichisches Biographisches Lexikon
  4. Bildlink, Universitätsbibliothek Salzburg