Fritz Messner
Fritz Messner (* 14. November 1962 in St. Michael im Lungau) ist Autor, Musiker, Kabarettist und Lehrer.
Leben
Fritz Messner absolvierte die Pädagogische Akademie des Bundes in der Stadt Salzburg und war von 1986 bis 1996 als Hauptschullehrer an der Hauptschule Schwarzach tätig. Seither unterrichtet er an der Hauptschule St. Michael Englisch, Bildnerischer Erziehung, Musik und EDV. Der Lehrberuf ist für ihn gleichrangig mit seinem Musikerdasein. Als solcher zeichnet er für die Texte der Lungauer Band Querschläger verantwortlich und komponiert auch.
Messner singt und schreibt Lieder seit seinem 12. Lebensjahr. Seit seiner ersten Band The Yellow (1973) bis zu Chelsea Hotel (1988-1992) spielte er mit zahlreichen Salzburger Musikern wie Franz Grömmer, Fritz Kronthaler oder Reinhard Simbürger zusammen. 1990 schwenkte er von englischen Texten auf Dialekttexte um und gründete die Querschläger, die seit 1997 in unveränderter Besetzung auftreten.
Neben den Querschlägern ist Messner auch noch mit Kabarettprogrammen wie Bauer sucht Herbst und Waidmann such Heil unterwegs.
2008 wurden Messner und die Querschläger mit dem Tobi-Reiser-Preis, einem Volkskulturpreis, ausgezeichnet.
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
Fritz Messner sitzt auf der Terrasse vor seinem Holzhaus in St. Michael. Er hat es sich im Gartensessel gemütlich gemacht, seine Arme vor der Brust verschränkt, von der Che Guevara runter schaut.
"Ich bin nicht so, wie ich auf die Leute wirke", meint der Sänger der Querschläger. Viele hielten ihn für souverän und selbstsicher. "Das bin ich. Aber ich habe ich mir auch sensible Bereiche bewahrt und das ist nicht immer angenehm."
Und geltungsbedürftig sei er. "Aber das sind wohl alle Leute, die auf der Bühne stehen." Mit seiner Rolle als Musiker und Liederschreiber hat sich der Lungauer einen Traum erfüllt. "Wenn wir da oben stehen und singen, ist das das Größte für mich." Ob ich weiß, woran man ein gutes Publikum erkennt, will er wissen. "Nicht daran, wie laut es mitsingt. Sondern daran, wie leise es bei Balladen ist."
Lieder schreibt Messner seit seinem 12. Lebensjahr. "Das ist ein Grundbedürfnis von mir. Das würde ich auch machen, wenn es keine Querschläger gäbe."
Das mache ihn gleich dreifach glücklich: "Zum ersten Mal, wenn ich daheim sitze und schreibe, das zweite Mal, wenn wir es im Studio arrangieren, und noch einmal, wenn wir das Lied dem Publikum darbieten."
Die Ideen für seine Lieder holt er sich bei Wanderungen durch den nahen Wald. "Dort entstehen meine Lieder. Ich gehe so dahin, klinke mich völlig aus." Zuhause müsse er nur noch alles niederschreiben.
Neben 50 Konzerten im Jahr, Musikproben und -aufnahmen mit seinen Bandkollegen unterrichtet Messner an der Musikhauptschule in St. Michael. "Ich wollte schon immer Lehrer werden, obwohl bei uns niemand Lehrer war." Im Gegensatz zu seiner Frau Gabi. Sie, ebenfalls Pädagogin, stamme aus einer Lehrer-Familie. Die beiden sind seit 1994 verheiratet. In ihrer Freizeit reisen sie gerne. "Aber jetzt nicht mehr so viel. Ich habe keine Lust, mich auf dem Weg in die USA pausenlos durchchecken zu lassen."
In St. Michael lehrt Messner Englisch, EDV, Musik und Bildnerische Erziehung. Den Lehrer-Job sieht er kritisch. "Ich mache ihn gern, doch die derzeitige Entwicklung ist nicht gut. Von Lehrern wird erwartet, Kinder zu erziehen. Das ist nicht mein Job."
Er beschreibt sich als frechen, aufgeweckten Schüler. "Ich möchte keinen wie mich in der Klasse haben." Einmal sei er sitzen geblieben.
Über seine Zukunft macht sich der bekennende Gerichtsshow-Fan wenig Gedanken. "Ich denke nicht voraus. Wer weiß, wie lange es die Querschläger geben wird." Nur eines weiß er sicher. "In die kommerzielle Schiene will ich nie." Denn sobald man sich am Markt orientiere, werde die Musik zum Zwang. Die Musikantenstadl-Stars sind ihm ein Dorn im Auge. "Das könnte ich nicht. Da muss man schon einen hohen Grad an Psychohygiene haben, um das durchzustehen."
Fritz Messner und die Weltkulturerbe-Stadt Salzburg
In den Salzburger Nachrichten vom 15. März 2012 gab Messner zehn Ratschläge zum Thema "Radikalbarock für Salzburg":
Es reicht: Raus mit der Moderne aus der Altstadt - und zwar restlos.
Folgendes Zehn-Punkte-Programm würde das barocke Kulturerbe nachhaltig schützen und lebensnah vermitteln.
1. Schleifung sämtlicher postbarocker Kunstwerke, also auch des stilfremden Mozart-Denkmals am Mozartplatz von Schwanthaler aus dem Jahre 1842.
2. Abtragung sämtlicher moderner Beläge wie Asphalt oder Beton und deren Ersetzung durch Pflasterungen, Lehm oder Erdböden.
3. Fahrverbot für motorisierte Fahrzeuge. Als Transportmittel werden ausschließlich Pferdekutschen, Ochsenkarren oder Handwägen zugelassen.
4. Entfernung sämtlicher Stromanschlüsse, zur Beleuchtung werden Kerzen, Öllampen oder Kienspäne verwendet.
5. Zuschüttung der Altstadt bis zum ersten Stockwerk, denn die erdgeschoßigen Fassaden sind großteils irreparabel verunstaltet.
6. Einstellung der Abfallentsorgung sowie Rückbau der Kanalisation, damit das barocke Leben mit allen Sinnen erfahren werden kann.
7. Aussperrung von in historischen Zeiten unbekannten Personengruppen; vor allem von Touristen.
8. Wiedereinführung des Fürsterzbistums, weil Barock ohne absolute Herrschaft einfach nicht denkbar und ernst zu nehmen ist.
9. Ausweisung aller Nichtkatholiken im Sinne von Erzbischof Firmian, um die Bevölkerungsstruktur von 1732 wiederherzustellen.
10. Gelegentliche Schauprozesse gegen Hexen und Bettler würden dem kulturhistorischen Gesamtkunstwerk noch den entsprechenden Zeitgeist einhauchen.