Ignaz Seipel
Prof. Ignaz Seipel (* 19. Juli 1876 in Wien; † 2. August 1932 in Pernitz) war österreichischer Prälat, katholischer Theologe und Politiker der Christlichsozialen Partei.
Politische Funktionen
Von 1921 bis 1930 war Seipel Parteiobmann der Christlichsozialen Partei. Er löste die erste Koalition mit den Sozialdemokraten auf und amtierte zwei Mal als Bundeskanzler (1922–1924 und 1926–1929). In Seipels Amtszeiten fielen einerseits die Sanierung der Staatsfinanzen und die Bundesverfassungsnovelle 1929, andererseits bekämpfte er besonders in seiner zweiten Amtszeit die Sozialdemokratische Arbeiterpartei sowie den Austromarxismus und unterstützte die Militarisierung von paramilitärischen Milizen wie der Heimwehr.
Salzburgbezüge
Von 1909 bis 1917 war er Professor für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät in der Stadt Salzburg, der Vorgängerin der neuen Salzburger Universität. Hier brachte er auch seine Studie Nation und Staat heraus.
Der römisch-katholischer Pfarrer Josef Mühlbacher, Diözesankonservator von Salzburg sowie der Schöpfer des Reliefs von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber, brachte mit Prof. Seipel das Buch "Das katholische Kirchenjahr in Bildern" heraus.
Die Gründung des Kollegs St. Benedikt 1924 ging auf die Initiative des damaligen Abts Petrus Klotz des Stiftes St. Peter sowie dem damaligen Moralprofessor an der Theologischen Fakultät in Salzburg Prof. Seipel zurück, mit dem Ziel der Wiederbegründung der ehemaligen Benediktineruniversität in Salzburg.
Das Kraftwerk Bärenwerk in Fusch wurde von 1920 bis 1924 errichtet, wobei 1922 und 1923 die Bauarbeiten wegen Kapitalmangel fast vollständig zum Erliegen kamen. Der damalige Bundeskanzler Dr. Ignaz Seipel war ein gefinkelter Geldaufreißer so dass doch noch fertig gebaut werden konnte. Initiator des Kraftwerkes war der damalige Landeshauptmann Franz Rehrl.
Im Salzburger Stadtteil Salzburg Süd wurde der Franz-Hinterholzer-Kai in der Zeit des Ständestaates "Ignaz-Seipel-Kai" genannt.
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Ignaz Seipel"
- SALZBURGWIKI-Einträge