Josef Weißkind
Josef Weißkind (* 6. Februar 1914 Stadt Salzburg; † 29. Jänner 1977 ebenda) war ein Salzburger Sportartikelhändler und SPÖ-Politiker.
Leben und Wirken
Nach Volks- und Bürgerschule absolvierte Josef Weißkind eine kaufmännische Lehre und arbeitete als Kaufmannsgehilfe und Dekorateur.
Früh engagierte er sich politisch. Von 1928 bis 1934 war er Obmann der Sozialistischen Jugend in Salzburg.
1938 wurde er verhaftet und aus der Stadt Salzburg verwiesen. Den Krieg verbrachte er in der deutschen Wehrmacht und wurde 1943 in Russland schwer verwundet. Nach Entlassung aus französischer Kriegsgefangenschaft wurde er im Oktober 1945 Mitglied des Salzburger Gemeinderates.
1946 eröffnete er in Salzburg ein Sportfachgeschäft, 1954 gründete er "Ryska Moden" in Salzburg.
Nach dem Krieg nahm er auch seine politische Tätigkeit wieder auf. Er bekleidete in der SPÖ folgende Parteifunktionen:
- 1947 Obmann der Sektion Gstättenviertel in der Stadt Salzburg,
- 1948 bis 1974 Mitglied des Landesparteivorstandes,
- 1970 bis 1972 Mitglied des Landesparteipräsidiums,
- 1966 bis 1972 stellvertretender Landesparteivorsitzender,
- 1967 bis 1970 Mitglied des Bundesparteivorstandes der SPÖ.
Ab Februar 1946 war er Abgeordneter zum Salzburger Landtag, seit 1. Jänner 1949 bis 1969 als Landesrat Mitglied der Salzburger Landesregierung.
Sein Mandat als Landtagsabgeordneter übte er von 1946 bis 1949, 1954, 1958/59 und von 1969 bis 1971 aus.
Daneben bekleidete er zahlreiche weitere Funktionen im öffentlichen Leben, so
- von 1947 bis 1971 als Vizepräsident der Salzburger Volkshilfe
- von 1951 bis 1960 als Landesobmann der Salzburger Kinderfreunde
- von 1952 bis 1977 als Vizepräsident des Salzburger Roten Kreuzes
- Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft Rettet das Kind sowie deren Landesvorsitzender
- seit 1960 als Kammerrat der Salzburger Handelskammer
- von 1962 bis 1967 als Landesobmann des Freien Wirtschaftsverbandes
- von 1962 bis 1968 als Vizepräsident des Salzburger Zivilschutzverbandes
- von Sommer 1968 bis Herbst 1973 als Präsident des SV Austria Salzburg
In seiner Ära als Präsident des SV Austria Salzburg wurde der Bau des neuen Lehener Stadions beschlossen und das Fundament für die spätere erfolgreiche Ära gelegt.
Der SPÖ-Politiker Josef Weißkind verhalf dem späteren Direktor der Landesnervenklinik Gerhart Harrer zur Aufnahme in den Bund Sozialistischer Akademiker (BSA).
Ehrungen
1962 wurde Josef Weißkind der Ring des Landes Salzburg verliehen, am 27. November 1968 das Große Ehrenzeichen des Landes Salzburg.
In Grödig-Gartenau wurde die Josef-Weißkind-Straße nach ihm benannt.[1]
Literatur
- Karl-Heinz Ritschel: Sepp Weißkind - 20 Jahre Landesrat. Salzburg 1969.
- Zaisberger, Friederika, Heinisch, Reinhard R. (Hg.): Leben über den Tod hinaus. Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 23. Ergänzungsband. Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 2006
Quellen
- Richard Voithofer: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Verlag Böhlau. Wien 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2. S. 249 f.
- Kaut, Josef: Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Arbeiterbewegung im Lande Salzburg. 2. Aufl. Salzburg (Graphia) 1982, S. 236.
- Salzburgwiki-Artikel Gerhart Harrer
- FC Salzburg Wiki
Anmerkung
- ↑ Voithofers (aaO) Angabe, in Salzburg sei im Jahr 1982 eine Straße nach Josef Weißkind benannt worden, stimmt mit dem tatsächlichen Befund nicht überein, da es eine solche Straße nicht in der Stadt Salzburg, also etwa in der Alpensiedlung im Salzburger Stadtteil Salzburg Süd, sondern eben im angrenzenden Grödig gibt.
Vorgänger |
Präsident des SV Austria Salzburg 1968–1973 |
Nachfolger |