Kapelle "Zum Guten Hirten" (Thalgau)

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Kapelle "Zum guten Hirten" in Thalgauegg, Ostansicht

Die Kapelle "Zum guten Hirten" befindet sich in der Marktgemeinde Thalgau in Egg an der Fuschler Straße, die in diesem Bereich Teil der L 227 Thalgauegg Landesstraße ist.

Beschreibung

Die Kapelle "Zum guten Hirten" wurde 1987/1988 in Egg vom Neumarkter Architekten, Bildhauer und Maler Johann Weyringer errichtet. Sie stellt einen Beitrag des Landes Salzburg zur Förderung der Kunst im Land Salzburg dar. Erste Ideen und Skizzen wurden 1985 angelegt. Im Dezember 1988 wurde das damals nicht unumstrittene Kunstwerk innen fertiggestellt. Dazu kann man in einem Beitrag von Günther Schneider den "Salzburger Nachrichten" vom 13. Oktober 1988 lesen (Auszug):[1]

Blick ins Innere

Andacht und Unterstand am Wegesrand.

Von einer streitbaren Wallfahrt zur Kapelle des Guten Hirten in Thalgauegg

"Fahren sie nach Köln, dort sehen sie, was eine moderne Kapelle ist" Das hier sei eine Affenschande. Das soeben vorgefahrene Ehepaar überschüttete Hans Weyringer, der gerade dabei war, anderen Neugierigen das Konzept seiner Kapelle des Guten Hirten in Thalgaueeg auf dem Höhenrücken zwischen Thalgau und Hof zu erklärten, mit Schimpf und Tadel und Rat.

Kurz vorher war ein Pärchen angeradelt, das nach einem Rundgang um und durch das bald vollendete Gebäude in dem schütteren Hain von Linde und zwei Buchen bald Arm in Arm dem aufregenden Spiel der Sonnenstrahlen mit Architektur und Malerei folgte. Ihnen gefiel der neue Sakralbau beim Sernerbauern am Wegkreuz von Thalgau, Hof und Fuschl; das sah man ihnen beim Hinschauen an.

Nicht alle sagen dem Architekten und Maler Hans Weyringer aus Neumarkt so offen ihre Meinung wie das Ehepaar mit der Köln-Empfehlung (die allerdings mit der "Drohung" ergänzt wurde, man habe an Prälat Johannes Neuhardt, dem Kustos der Erzdiözese, einen Protestbrief geschrieben, und außerdem komme am Wochenende das Fernsehteam des ORF). Einige scheuen, wie eine Thalgauer Gründaktivistin, nicht davor zurück eine Fäkal-Assoziation zu formulieren und die Kapelle mit einem Pissoir zu vergleichen. Solchen "Gesprächspartner" ist Weyringer hilflos ausgeliefert: Der sonst so angriffslustige Mann akzeptiert solche Vergleiche nicht einmal als provokativen Gesprächseinstieg; er steigt da aus, wendet sich ab.

Diese Kapelle wurde als Denkmal geschaffen, soll zum Denken anregen, Erinnerung hervorrufen, hier konkret an die Botschaft vom guten Hirten. Es zahlt sich aus, hier innezuhalten in der oftmaligen Hast unserer Tage.

Beschreibung von Johann Weyringer: Architektur als Gesamtkunstwerk, Wandmalerei, Acryl auf Beton, Glasfensterfries, Altarstein, Bronzetympanon;

Anekdote

Eine der Sendungen "Klingendes Österreich" wollte Sepp Forcher bei der von Johann Weyringer gestalteten Kapelle "Zum guten Hirten"drehen und dabei auch den Künstler mit einbinden. Das war der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft schreibt das "Magazin Salzburgerland"[2]. Etwas anders schilderte jedoch Weyringer das Kennenlernen bei der Eröffnung der Ausstellung "Weggefährten. Sepp Forchers Weyringer-Sammlung. Sein Vermächtnis an Neumarkt." am 11. Mai 2023: Erstmals begegnet waren Sepp Forcher und Johann Weyringer einander im Restaurant der Brüder Obauer in Werfen, deren Küche Sepp Forcher sehr geschätzt hatte und wo es den nach ihm benannten Sepp-Forcher-Speck gibt. "Ich habe ihn schon damals als ,'Klingendes Österreich'-Moderator sehr geschätzt. Und dann hat er mir gesagt, dass er eigentlich schon lange eine Radiosendung über die von mir gestaltete Kapelle "Zum Guten Hirten" in Thalgauegg machen wollte. Das haben wir gemacht und dann hat er gesagt: Es tat mi narrisch gfrein, wennst mi amal in Salzburg b'suachst."

Baudokumentation

Bildergalerie

weitere Bilder

 Kapelle "Zum Guten Hirten" (Thalgau) – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 13. Oktober 1988, Seite 9
  2. www.salzburgerland.com