Kurtherme Badehospiz Bad Gastein
Die Kurtherme Badehospiz Bad Gastein ist eine Kuranstalt in der Pongauer Gemeinde Bad Gastein im Ortsteil Badberg am Fuße des Graukogels.
Geschichte
- Hauptartikel Armenbadspital in Wildbadgastein
Hans Strockner war einer der drei Testamentsvollstrecker des 1489 verstorbenen Conrad Strochner. Er errichtete 1496 im Namen seines Bruders einen Stiftsbrief über 2.600 Gulden (entspricht einem heutigen Kaufwert etwa 390.000 Euro). Noch 1496 wurde damit ein Gebäude nahe der Preimskirche gekauft und darin ein 'Armenpad' eingerichtet.[1] Dieses Bad und die Stiftung, die später 'Badespital' genannt werden, waren der Ursprung der heute noch tätigen Stiftung Kurtherme Badehospiz Bad Gastein Bad Gastein[2]. Der Stiftungsbrief ist im Archiv der Erzabtei St. Peter erhalten.
Badehospiz-Neubau
In den Jahren 1892 und 1893 wurde an der Badbergstraße das heutige Badehospiz neu errichtet. Zunächst gab es nur zwei ein Erd- und ein Obergeschoss mit acht Krankenzimmer in Form von Schlafsäalen mit 48 Betten. Es wurde bereits als Kuranstalt geführt. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges diente es dem Roten Kreuz als Lazarett. Zwar wurde in den 1930er-Jahren die Heilwirkung der Quellen des Gasteiner Thermalwassers im Gebäude des Badehospiz erforscht, jedoch verhinderte der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eine Nutzung dieser Erkenntnisse. Ab 1939 waren Flüchtlinge aus dem Osten im Haus untergebracht, 1940 wurden Berliner Kinder einquartiert und ab 1942 kamen verletzte Soldaten. Erst 1947 konnte der Kurbetrieb wieder eröffnet werden.
Ein Neubau des Hauses Belvedere, Hauses Strochner, die Generalsanierung des Haupthauses in eine moderne Gebäude- und Zimmerausstattung und die Modernisierung auf hohen medizinischen Standard fanden in den Jahren 2012 bis 2015 statt. 2014 bis 2015 wurde das 125-Jahr-Jubilaeum am Standort gefeiert, die gleichnamige Stiftung konnte 2015 bis 2016 sogar ein 525-Jahr-Jubiläum begehen.[3]
Anwendungen im Badehospiz
Zur Anwendung kommt die Gasteiner Kur, wobei als ortsgebundenes Heilvorkommen das Gasteiner Thermalwasser verwendet wird. Die Anwendungen bringen Linderung bei folgenden Indikationen, Krankheiten und Leiden:
- Funktionsstörungen nach Verletzungen oder nach Operationen
- Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule und Gelenke (Wirbelsäulenschäden, Bandscheibenschäden)
- Erkrankung des Bewegungs- und Stützapparates
- Erkrankung der Atemorgane und Nebenhöhlen, COPD = Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung
- Rheuma-Erkrankungen - Rheumatoide Arthritis (pcP) – Morbus Bechterew - Psoriasis
- Allergien
- Osteoporose
- Hauterkrankungen
Ein Kuraufenthalt ist medizinisch nicht zu empfehlen bei folgenden Erkankungen:
- Schwere Durchblutungsstörungen mit nicht heilenden Hautgeschwüren
- Malignome (Rücksprache mit behandelndem Arzt)
- Akute Psychosen
- Akute Infekte und Infektionskrankheiten
- Schwangerschaft
- Laufende Chemotherapie
- Krankheitszustände mit schweren Funktionseinschränkungen verschiedener Organsysteme (Herz-. Leber-, Niereninsuffizienz)
- Hormonelle Entgleisung (z. B. Schilddrüse)
Organisation
Die Stiftung Kurtherme Badehospiz Bad Gastein Bad Gastein mit eigene Rechtspersönlichkeit ist Rechtsträger.
Adresse
- Kurtherme Badehospiz Bad Gastein
- Badberstraße 1
- 5640 Bad Gastein
- Telefon: (0 64 34) 20 06
- Telefax: (0 64 34) 20 06-418
- E-Mail: badehospiz@badehospiz.at
Literatur
- Gruber, Fritz; Schmiedbauer, Thomas; Ritter, Markus; Ellmauer, Daniela: Badehospiz Bad Gastein - Im Wandel der Zeit, Hrsg. Norbert Ellmauer im Eigenverlag der Stiftung Kurtherme Badehospiz Bad Gastein Bad Gastein, erschienen in der Schriftenreihe des Landesmedienzentrums, Serie Sonderpublikationen Nr. 254, ISBN 978-3-85015-280-8, erschienen 06/2015 aus dem Anlass 525 Jahre Badehospiz Bad Gastein im Verlag Franz Hochwarter, St. Johann im Pongau, ISBN 978-3-85015-280-8
- 500 Jahre Badehospiz Badgastein", 1989 in der Schriftenreihe des Landesmedienzentrums, Serie Sonderpublikationen, Nr. 99, ISBN 3-85015-079-8
- Gruber, Fritz: Die Strochner-Stiftung anno 1489 und die ältere Geschichte des Armenbadspitals in Badgastein, 1989
- Kainz, Albert: Das Badehospiz in Badgastein, 1929
- Landesrechnungshof: Unterwassertherapiestation am Badehospiz Badgastein, 1991
- Wick, Ludwig: Das Gasteiner Badehospiz, 1913
- Zimburg, Heinrich: 475 Jahre Badehospiz Badgastein, 1964
Quellen
- Quelle ist der Originalartikel, der ursprünglich von einem nun anonymen Benutzer als erster Bearbeiter erstellt wurde. Näheres siehe hier;
Einzelnachweise
- ↑ Prof. Dr. Fritz Gruber: 525 Jahre Badehospiz Bad Gastein
- ↑ 500 Jahre Badehospiz Badgastein
- ↑ Details dazu "Wandel vom Badespital zur Kurtherme"