Volpert Motzel
Volpert (von) Motzel (* 12. Dezember 1604 in Arberg, heute Bayern]; † 27. Jänner 1662 in der Stadt Salzburg) war Salzburger Hofkanzler.
Jugend
Volpert war Sohn des fürstbischöflich eichstättischen Kastners in Arberg, Georg Motzel.
Er studierte von 1619 an an der Universität Ingolstadt Mathematik und Physik (Abschlussarbeit über den damals erscheinenden Kometen), von 1627 an in Bourges (Frankreich) und in Italien die Rechte mit Promotion zum Doctor iuris utriusque.
Er bereiste Frankreich, Italien und die Niederlande und sprach die Sprachen dieser Länder.
Die Jahre 1629 bis 1643
1629-1636 diente er für fünf Jahre dem Stift Augsburg, u.a. 1629 bis 1631 als Professor für Zivilrecht an der Universität in Dillingen. 1637/38 war er Tiroler Regimentsrat und Kammerprokurator. 1638 bis 1643 versah er hohe Ämter im Fürstbistum Eichstätt.
Salzburgischer Beamter
Ende 1643 wechselte in salzburgische Dienste. Er wurde von Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron zum Hofrat und Vizekanzler ernannt und erhielt überdies Pflege und Landgericht Neuhaus.
1646-1647 fungierte er als salzburgischer Gesandter bei den Friedensverhandlungen zu Münster und Osnabrück am Ende des Dreißigjährigen Krieges, 1652-1654 war er unter den salzburgischen Gesandten auf dem Regensburger Reichstag.

1649 wurde er Hofkanzler, Geheimer Rat und Lehensprobst.
Familie
Am 28. April 1637 heiratete er in Innsbruck Sara Burgklehner (* 1617 Innsbruck; † 1666 Salzburg), Tochter des Michael Burgklehner von Thierburg und Vollandsegg und der Sara von Reichart. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, von denen die folgenden sechs das Erwachsenenalter erreichten:
- Maria Katharina (* 6. Februar 1640 Eichstätt; † 1.5.1719 Salzburg, begraben in St. Peter), verheiratet mit Johann Ludwig von Grimming († 16. August 1707 Freiburg im Breisgau [damals Vorderösterreich, jetzt Baden-Württemberg])
- Franz Karl Willibald (* 8. Februar 1642 in Eichstätt; † 1. April 1682 St. Veit im Pongau, begraben in der dortigen Schernbergkapelle)
- Johann Ignaz (* 13. Dezember 1645 Salzburg; † 3. April 1708 ebenda) Benediktiner (Ordensname: P. Vital) in Benediktinerstift St. Peter|St. Peter
- Volbert (* 3. August 1648 Salzburg; † 4. April 1679), Benediktiner, Professor für Poetik und Rhetorik und Lehrer des kanonischen Rechts an der Universität Salzburg
- Maria Anna (* 9. Jänner 1650 Salzburg; † 15. Jänner 1717 ebenda), Benediktinerin (Ordensname: Maria Marina Meinrada), Priorin im Benediktinenstift Nonnberg
- Rupert (* 24.10.1651), Benediktiner (Ordensname P. Vital) im Benediktinerkloster Scheyern (Bayern)
Volpert von Motzl gilt als der Stammvater der Salzburger Linie seines Geschlechts, die in der dritten Generation zu Freiherren (von Schernberg zu Grueb) aufstieg, aber in der vierten wieder erlosch.
Sonstiges
Im Jahr 1647 erwarb Volpert Motzel ein Haus in der Marktgasse (heute: Sigmund-Haffner-Gasse Nr. 18) zu Salzburg und erhielt er den "Felberturm" zu Mittersill (der bis 1812 im Besitz der Familie Motzl blieb) als Lehen.
1654 erhielt er die Salzburgische Landmannschaft.
1655 wurde er von Kaiser Ferdinand III. in den Reichsadelsstand erhoben.
Sein und seiner Gattin Grab ist in der Stiftskirche St. Peter.
Literatur
- Motzel, Erhard: Artikel "Motzel, Dr. jur. utr. Volpert" bei "Collegium Res Nobilis Austriae - CoResNo.com",unter Zitierung von
- Strauß, Andreas: "Berühmte Männer der Diözese Eichstätt"
- http://www.austroarchiv.com
- Ledóchowski, Karl: Beiträge zur Salzburger Familiengeschichte, 5. Motzel, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 68 (1928), S.116-120
- Geschichte des Felberturms, auf borg-mittersill.salzburg.at
Weblink
Quellen
- Motzel, Erhard – wie oben
- "Vier Meter langer Stammbaum; Motzel-Treffen: Akribische Ahnenforschung mündet in ein 100-seitiges Buch mit vielen Grafiken und Bildern", main-netz - Der Main-Echo-Onlinedienst, 25.04.2008