Josef Meinrad
Josef Meinrad, eigentlich J. Moučka (* 21. April 1913 in Wien; † 18. Februar 1996 in Großgmain), war Kammerschauspieler seit 1955.
Leben
Bis 1929 war er im Priesterseminar, bevor er sich für eine kaufmännische Lehre entschied, um dann doch Schauspieler zu werden. Er trat ab 1936 an Wiener Kleinkunstbühnen auf ("ABC", "Wiener Werkel", "Wiener Komödie"). Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er am Wiener Volkstheater und am Theater "Die Insel" aufzutreten. Von 1946 bis 1974 hatte er ein Engagement. Nach der Pensionierung war er Gast am Burgtheater, wo er seit 1973 Ehrenmitglied war.
Er war ein Charakterdarsteller in komischen und ernsten Rollen, in klassischen Dramen und Volksstücken, vor allem in Stücken von Johann Nestroy und Ferdinand Raimund (Valentin im "Verschwender"), Musical-Erfolge ("Der Mann von La Mancha"). Regiearbeiten, Rundfunk-, Film- und Fernsehtätigkeit (mehr als 50 Filmrollen, unter anderem in der Filmserie "Der Sonne entgegen", die in Kroatien gedreht wurde).
Zahlreiche Auszeichnungen (unter anderem 1959 Iffland-Ring, 1963 Kainz-Medaille). Meinrad übertrug den Iffland-Ring testamentarisch dem Schweizer Schauspieler Bruno Ganz.
Meinrad und Salzburg
Erstmals war Meinrad bei den Salzburger Festspielen 1947 im Jedermann als Jedermanns guter Gesell zu sehen. Es folgten weitere Auftritte bei den Salzburger Festspielen in den Jahren 1950 (Twelfth Night (Was ihr wollt), Der Verschwender). 1961 und 1962 in Der Bauer als Millionär, 1966 und 1967 in Ein Sommernachtstraum, 1968 in Der Alpenkönig und der Menschenfeind und 1972 bis 1974 wieder in Twelth Night (Was ihr wollt).
1951 wirkte er im Film "Eva erbt das Paradies" mit, der im Land Salzburg gedreht wurde sowie in den "Sissi"-Filmen als Gendarmerie-Major.
Meinrad hatte 1970 in der Flachgauer Gemeinde Großgmain eine alte Scheune erworben, die er in dreijähriger Arbeit als Domizil herrichten ließ und seither mit seiner Frau, der Französin Germaine Renée Clement, mit der er seit dem 11. April 1950 verheiratet war, bewohnte.
Er erlag einem Krebsleiden und liegt am Friedhof neben der Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau in Großgmain begraben, wo er ein Ehrengrab erhielt.
Ehrungen
Zu seinem 80. Geburtstag benannte die Gemeinde Großgmain den ehemaligen Kurpark in Josef-Meinrad-Park sowie inoffiziell die Josef-Meinrad-Straße.
In der Stadt Salzburg wurde im Stadtteil Aigen die Josef-Meinrad-Straße nach ihm benannt.
Bildergalerie
Quellen
- Eintrag zu Josef Meinrad in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online (auf AEIOU)
- Lang, Johannes und Max Schneider: Auf der Gmain. Chronik der Gemeinden Bayerisch Gmain und Großgmain. Gemeinde Bayerisch Gmain und Gemeinde Großgmain 1995.
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Josef Meinrad"
- archive.salzburgerfestspiele.at
- {{Quelle SN|31. Juli 2021