Julius Stwertka

Aus SALZBURGWIKI
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Julius Stwertka (* 7. März 1872 in Wien; † 17. Dezember 1942 in Theresienstadt) war ein österreichischer Musiker und Opfer des Nationalsozialismus.

Leben

Er war das älteste Kind des jüdischen Ehepaares Antonie, geborene Figdor, und des Musikers Alois (Lazar) Stwertka. Er besuchte die Bürgerschule und studierte ab 1886 Violine bei Sigmund Bachrich, dann bei Jakob Moritz Grün am Konservatoriums für Musik, wo er 1891 mit Auszeichnung abschloss.1899 heiratete er in München die Sängerin Rosa Kohlberg. Sie hatten zwei Kinder: Franz (* 30. Oktober 1903), und Margarethe (Grete) (* 23. Juni 1905).

Obwohl er nicht konvertierte machte er als Geiger Karriere . Er war Konzertmeister am Hamburger Stadttheater und an der Wiener Hofoper, Mitglied der Wiener Philharmoniker, Professor am Wiener Konservatorium und an der Musikakademieund Mitglied des Rosé-Quartetts. Mit dem Quartett hatte er zwei Auftritte (Viola-Part) bei den Salzburger Festspielen, den letzten am 30. August 1936 mit der Geigerin Alma Rosé.

Im März 1938 wurden alle jüdischen Mitglieder aus dem Orchester der Wiener Staatsoper und Philharmoniker vertrieben. Die Familie blieb allerdings im nationalsozialistischen Wien, wurde delogiert und hatte zuletzt die Wohnadresse Wien 2, Novaragasse 32.

Seine vier in Wien lebende jüngere Geschwister erlitten unterschiedliche Schicksale. Sein Bruder Josef gelangte im Dezember 1940 nach Haifa, Palästina.Sein Bruder Berthold,der ebenfalls Musiker war, starb am 6. Mai 1941 in Wien. Am 9. April 1942 wurde sein Bruder Max mit der Schwägerin Elsa in das Ghetto Izbica deportiert. Die Schwester Lina wurde am 1. Juni 1942 in Maly Trostinec bei Minsk ermordet.

Am 27. August 1942 wurden Julius Stwertka, seine Frau Rosa und ihre Kinder Franz und Grete in das KZ Theresienstadt deportiert. Julius starb dort 70-jährig am 17. Dezember 1942. Seine Frau Rosa und ihre Kinder Franz und Grete befanden sich unter den 2.500 Jüdinnen und Juden,die am 16. Mai 1944 in nach Auschwitz deportiert wurden und in den in Gaskammern ermordet wurden.

Am 17. August 2020 wurde für ihn vor dem Haus für Mozart ein Stolperstein verlegt.

Quellen