Sinalco
Sinalco ist ein alkoholfreies Getränk.
Geschichte (Auszug)
1902 mischt der Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz in Oberlößnitz (heute Stadtteil von Radebeul, Sachsen) die "Bilz-Brause", ein gesundes Erfrischungsgetränk aus heimischen Fruchtextrakten. Er vermarktet sie mit dem Detmolder[1] Fabrikanten Franz Hartmann. 1905 gilt als Geburtsjahr von Sinalco, denn zahlreiche Imitationen machen es notwendig, einen Markennamen zu finden, der auch geschützt werden konnte. Per Preisausschreiben finden die Produzenten einen zeitgemäßen Namen, der sich auf das lateinische "sine alcohole" - ohne Alkohol - zurückführen lässt.
Heute ist Sinalco eine in über 50 Ländern der Welt vertretene internationale Erfrischungsgetränke-Marke, die seit 1937 den markanten Rotpunkt als charakteristisches Markenzeichen trägt. Bis Ende der 1940er-Jahre ist Sinalco der Gattungsbegriff für alle deutschen Softdrinks. Mit den 1950er-Jahren erreicht die Marke weltweite Unverwechselbarkeit durch die Einführung der Formflasche mit dem roten Punkt, die heute absoluten Kultstatus genießt.
Als Sinalco in den 1980er-Jahren durch mehrfach wechselnde Besitzverhältnisse nicht mehr den Distributionswegen des Lebensmittelhandels folgen kann, leidet auch der deutsche und österreichische Markt. 1994 übernimmt die Deutsche Sinalco GmbH Markengetränke & Co.KG von Sinalco International GmbH & Co.KG die Lizenzrechte für Deutschland. Seitdem ist die Deutsche Sinalco unter dem Dach der Getränkegruppe Hövelmann mit Sitz in Duisburg, Deutschland, in die Mineralbrunnensparte des Unternehmens integriert. 2003 beschäftigte die Getränkegruppe Hövelmann 820 Mitarbeiter und der Umsatz belief sich 2002 auf 750 Mio. Euro. Vom Absatz der über vier Millionen Hektoliter alkoholfreien Getränke betrug der Absatz der Marke Sinalco ca. eine Million Hektoliter, Sinalco trug somit einen Anteil von rund 25 %.
Sinalco wird heute, mit Ausnahme der Schweiz, von der Duisburger Hövelmann-Gruppe international in rund 50 Ländern vertrieben.
Sinalco und Salzburg
Bereits 1906 wurde in Anzeigen für die Übernahme des hochlohnenden Generalvertriebs von "Blitz-Sinalco-Seele" geworben. Weiter heißt es in diesem Inserat des Salzburger Volksblattes, dass bereits 25 Millionen Liter davon im Jahr 1904 verkauft wurden, allein in der Stadt Berlin über 95 000 Flaschen Sinalco pro Tag.
1913 war Stranz & Scio für dieses Getränk:
Ein Versuch mit einer Flasche für 20 h überzeugt: Das wohlschmeckendste und billigste Tischgetränk ist "Sinalco" (alkoholfrei). Stranz & Scio, Salzburg, "zum Mozart", Getreidegasse 9, Universitätsplatz 14.[2]
Zu Weihnachten 1927 warb Karl Hermanseder für dieses Getränk:[3]
Sinalco - Weihnachtspunsch, alkoholfrei, darf auf keinem Tisch fehlen. Erhältlich bei Karl Hermanseder, Salzburg, Pfeiffergasse 9.
Immer wieder finden sich in historischen Zeitungen Werbeeinschaltungen von Hermannseder mit mehr oder weniger kreativen Inhalt wie beispielsweise 1939:[4]
Wenn's draußen kalt wird... trinkt man "Sinalco"-Heißtrank", der aus ausgewähltesten Edelfrüchten hergestellt ist. Es ist der alkoholfreie Grog, für jedermann bekömmlich und wohlschmeckend. In Flaschen wie auch offen erhältlich bei: Karl Hermanseder, Salzburg, Pfeiferg. 9
1955 gab es in der Stadt Salzburg in Aigen eine Sinalco-Abfüllanlage, die 200 000 Flaschen in 10 000 Kisten zur Verfügung hatte und neben Salzburger Händler auch über Großhändler nach Tirol lieferte.[5]
1983 kostete bei Konsum Union in Salzburg ein Liter Sinalco öS 8,90 (65 Cents).[6]
Seit dem 1. Jänner 2003 besitzt die Deutsche Sinalco auch das Lizenzrecht für Österreich und Luxemburg und bündelt die Vertriebsaktivitäten vor Ort in der Sinalco Austria Ges.m.b.H. in Maria Alm am Steinernen Meer[7]
Im Skigebiet Maria Alm gibt es auch eine "Sinalco-Bahn".[8]
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Sinalco, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Weblink
- www.sinalco.at Sinalco-Austria
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Sinalco"
- www.ots.at/presseaussendung, 4. September 2003
Fußnoten
- ↑ in Nordrhein-Westfalen
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 30. Oktober 1913, Seite 15
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 13. Dezember 1927, Seite 10
- ↑ ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 4. Jänner 1939, Seite 12
- ↑ www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 6. November 1955, Seite 6
- ↑ www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 18. November 1983, Seite 11
- ↑ www.firmenabc.at
- ↑ SALZBURG24 vom 10. Jänner 2019