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Im Wortlaut: Festakt-Rede von Kristina Hammer

Begrüßung von Kristina Hammer, Präsidentin der Salzburger Festspiele am 26. Juli in der Felsenreitschule

Präsidentin Kristina Hammer, im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Präsidentin Kristina Hammer, im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Kristina Hammer mit Ehemann Christoph im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Kristina Hammer mit Ehemann Christoph im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Kristina Hammer mit Ehemann Christoph im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Kristina Hammer mit Ehemann Christoph im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Kristina Hammer, Präsidentin der Salzburger Festspiele
Kristina Hammer, Präsidentin der Salzburger Festspiele
Der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer mit Ehefrau Margit und Festspielpräsidentin Kristina Hammer mit Ehemann Christoph im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer mit Ehefrau Margit und Festspielpräsidentin Kristina Hammer mit Ehemann Christoph im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Präsidentin Kristina Hammer, im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Präsidentin Kristina Hammer, im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer mit Ehefrau Christina, Festspielpräsidentin Kristina Hammer mit Ehemann Christoph und Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Ehefrau Doris Schmidauer, im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer mit Ehefrau Christina, Festspielpräsidentin Kristina Hammer mit Ehemann Christoph und Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit Ehefrau Doris Schmidauer, im Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele
Premiere der Oper 'Herzog Blaubart' im Festspielhaus Salzburg, Im Bild v.l. Festspielpräsidentin Kristina Hammer mit Ehemann Christoph, Landeshauptmann Wilfried Haslauer mit Ehefrau Christina
Premiere der Oper 'Herzog Blaubart' im Festspielhaus Salzburg, Im Bild v.l. Festspielpräsidentin Kristina Hammer mit Ehemann Christoph, Landeshauptmann Wilfried Haslauer mit Ehefrau Christina


Grüß Gott meine sehr geehrten Damen und Herren,
Ich freue mich, Sie alle hier in der Felsenreitschule und alle, die uns an den Fernsehschirmen zusehen, herzlich begrüßen zu dürfen, erstmals in meiner neuen Funktion als Präsidentin der Salzburger Festspiele.


Die Festspiele begleiten mich seit meiner Kindheit - und ich kann mir kein größeres Privileg vorstellen als diese weltweit einzigartige Kulturinstitution ein Stück weit begleiten zu können.


Deshalb ist es mir eine besondere Ehre, heute hier vor Ihnen zu stehen und diesen Festakt gemeinsam mit Ihnen zu feiern. Ich denke aber, wir können diese Festspiele nur eröffnen mit Blick auf den Hintergrund, vor dem Sie stattfinden.


Wir haben mehr als zwei Jahre einer Pandemie hinter uns - und ein Ende ist
nach wie vor nicht absehbar. Das gilt leider auch für den furchtbaren, durch nichts zu rechtfertigenden Krieg in der Ukraine, der nicht nur unvorstellbares Leid für die unmittelbar Betroffenen mit sich bringt, sondern auch den gesamten Kontinent verunsichert und uns die Illusion raubt, dass so etwas gerade in Europa nach den grauenvollen Erfahrungen der beiden Weltkriege, nie wieder passieren wird.


Und es gilt ebenso für die Energiekrise und die historische Teuerungswelle, die viele von uns derzeit hart treffen. Und das gilt auch für die Folgen des Klimawandels, die wir in den letzten Wochen wieder deutlich zu spüren bekommen.


Jede dieser Krisen einzeln - und erst recht natürlich ihre Summe - stellt nicht nur Individuen vor mitunter existenzielle Probleme, diese tektonischen Belastungsproben wirken auch als Katalysator für die Bruchlinien, die unsere Gesellschaften schon länger durchziehen, die nun aber breiter und sichtbarer zutage treten.


Diese Risse und Verschiebungen der Welt- und unserer Gemütslage stellen uns vor viele Fragen: Wie gehen wir damit um? Dürfen wir vor dem Hintergrund all dieser Umstände ein kulturelles Hochamt, wie es die Salzburger Festspiele zweifellos sind, überhaupt feiern Dürfen wir Kunst und die Freude daran so öffentlich zelebrieren?

Dürfen wir frenetisch applaudieren und uns ungehemmt über eine gelungene Aufführung freuen, während Menschen ihre Existenzgrundlage oder gar ihr Leben verlieren?

Am Ende bin ich heute überzeugter denn je: Wir dürfen der Kunst nicht nur weiter ihren Platz einräumen - wir sollten und müssen ihr gerade angesichts dieser Weltlage besonders viel Raum zur Entfaltung geben. Gerade hier, bei den Salzburger Festspielen, die nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs als dezidiertes Friedensprojekt gegründet wurden, mit dem klaren Anspruch, mit der Kraft des Geistes und der Kreativität Brücken zu bauen zwischen Völkern, Religionen, Individuen und den unterschiedlichsten Gruppen unserer Gesellschaften.


Wir brauchen Kunst. Weil sie Geistes- und Herzensbildung in einem ist - und vermutlich das einzige Instrument, das unsere Individualität und unseren Gemeinschaftssinn gleichermaßen stärkt. Weil Kunst nicht nur zum Genuss, sondern uns auch zum Diskurs führen soll, uns bewegt, erschüttert, Toleranz lehrt und den Blick öffnet für das andere. Was sie uns im Kern bietet ist nicht weniger als das Archiv unserer Erkenntnisse über das Menschsein und die Welt, die elementarsten Wahrheiten und Werte, die die Grundlage unserer gemeinsamen Existenz bilden.


Anders gesagt: Kunst ist der Grund, warum wir hoffen dürfen, dass all die Verwerfungen dieser Tage am Ende nicht mehr als ein weiteres, unrühmliches Kapitel unserer Zivilisation bleiben werden. In diesem Sinne darf ich Sie einladen, unsere Aufführungen mit offenen Herzen und Gehirnen zu genießen. Und das, was die Kunst in Ihnen zum Schwingen bringt, das womit sie Sie erfüllt, auch weiter zu tragen.


Und damit bin ich beim dem angelangt, was heute zu meinen vornehmsten Aufgaben zählt: Die Begrüßung unserer Ehrengäste:


Ich darf Sie im Namen des DIREKTORIUMS, im Namen von Intendant Markus
Hinterhäuser, dem kaufmännischen Direktor Lukas Crepaz,
sowie der Leiterin des Schauspiels Bettina HERING und des Konzertchefs
FLORIAN WIEGAND,
im Namen des KURATORIUMS,
im Namen aller unser MITARBEITERINNEN und MITARBEITER,
im Namen unserer KÜNSTLERINNEN und KÜNSTLER herzlich willkommen heißen
zu 45 Tagen mit 228 Veranstaltungen auf 17 Spielstätten.
Ein herzliches Willkommen dem Herrn BUNDESPRÄSIDENTEN ALEXANDER VAN
DER BELLEN und seiner Frau DORIS SCHMIDAUER.

Es freut mich, dass auch BUNDESPRÄSIDENT AUSSER DIENST HEINZ FISCHER und
seine Frau MARGIT heute anwesend sind.
Noch einige Gäste darf ich namentlich nennen, die Sie dann bitte alle
gemeinsam mit einem großen Schlussapplaus willkommen heißen.
Grüß Gott allen anwesenden VERTRETERN DER KIRCHEN UND
RELIGIONSGEMEINSCHAFTEN, allen voran dem SALZBURGER ERZBISCHOF
FRANZ LACKNER.
Ich begrüße alle IN- und AUSÄNDISCHEN PARLAMENTSVERTRETER und alle
Mitglieder von NATIONALRAT und BUNDESRAT, mit Präsidentin KORINNA
SCHUMANN an der Spitze.
Es freut uns sehr, dass so viele MITGLIEDER DER BUNDESREGIERUNG bei dieser
Eröffnung anwesend sind. Willkommen:
 BUNDESMINSTERIN KAROLINE EDTSTADLER
 BUNDESMINISTER MARTIN KOCHER
 BUNDESMINISTERIN SUSANNE RAAB
 BUNDESMINISTER ALEXANDER SCHALLENBERG der zu unserer großen
Freude seine Amtskollegin BISERA TURKOVIC aus BOSNIENHERZEGOWINA eingeladen hat.
Eine Extrabegrüßung gilt den für das Ressort KULTUR Zuständigen, Ihnen Herr
VIZEKANZLER WERNER KOGLER und Ihnen, Frau STAATSSEKRETÄRIN ANDREA
MAYER.
Ein herzliches Grüß Gott der LANDESREGIERUNG mit LANDESHAUPTMANN
WILFRIED HASLAUER an der Spitze, der in diesem Jahr auch Vorsitzender des
Kuratoriums ist.


Willkommen LANDTAGSPRÄSIDENTIN BRIGITTA PALLAUF und dem Salzburger
Landtag.
Ich begrüße alle Mitglieder der STADTREGIERUNG und des GEMEINDERATS mit
BÜGERMEISTER HARALD PREUNER an der Spitze.
Besonders schätzen wir den regen Besuch von Mitgliedern des
DIPLOMATISCHEN und KONSULARISCHEN CORPS und der hohen
Repräsentanten der EUROPÄISCHEN UNION in und außer Dienst.
Und mit einem großen Dankeschön begrüße ich alle SPONSOREN und
MÄZENE sowie die FREUNDE und FÖRDERER der Salzburger Festspiele, die
durch ihre finanzielle Unterstützung so vieles erst ermöglichen.
Selbstverständlich gilt unser Gruß auch allen Vertreterinnen und Vertretern der
MEDIEN.

Für alle Genannten bitte ich Sie jetzt um einen herzlichen WILLKOMMENS -
APPLAUS.
Mein besonderer Dank gilt dem MOZARTEUM ORCHESTER SALZBURG, dem
BACHCHOR SALZBURG und DUNCAN WARD, dass sie diesen Festakt
musikalisch gestalten.


Einen wichtigen Gast, unseren diesjährigen Festspielredner, habe ich mir für
den Schluss aufgehoben. Begrüßen Sie mit mir ILIJA TROJANOW, einen der vielseitigsten und engagiertesten Autoren deutscher Sprache. Einen unermüdlichen Mahner für Toleranz und Dialog. Er wird uns Wahrheiten zumuten - auch unbequeme. Weil es genau diese Wahrheiten und Werte sind, die Kunst so wertvoll und unverzichtbar machen. Weil sie das sind, wofür die Salzburger Festspiele immer stehen werden.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

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