IIn den vergangenen Jahren ist der Trend zu veganen und vegetarischen Lebensstilen weltweit größer geworden. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, tierische Produkte aus ihrem Speiseplan zu streichen oder zumindest zu reduzieren. Auch ich selbst und viele meiner Freunde ernähren sich vegetarisch oder vegan und so stellt sich im Alltag häufig die Frage, wie man mit diesem Thema umgeht.
Zum besseren Verständnis möchte ich zunächst den Unterschied zwischen veganer und vegetarischer Ernährung erklären. Vegetarier verzichten auf Fleisch, meistens auch auf Fisch, essen aber weiterhin Milchprodukte und auch Honig. Veganer hingegen verzichten auf jegliche Art von tierischen Produkten.
Auf Nachfrage, was für diese Ernährungsweise spricht, hat eine vegane Freundin argumentiert, dass sie vor allem die Tierindustrie nicht mehr unterstützen wolle und dass auch Milchprodukte zum Leid der Tiere beitragen, da auch diese Tiere ausgebeutet werden. Ein weiterer Grund für viele Veganer ist die positive Auswirkung auf die Umwelt. Die Tierhaltungsindustrie ist einer der Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen, Entwaldung und Wasserverschmutzung. Durch den Verzicht auf tierische Produkte kann jede einzelne Person ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Ein weiteres Argument vieler Veganer ist der gesundheitliche Nutzen, da viele Zivilisationskrankheiten mit dem Verzehr tierischer Produkte assoziiert werden.
Die Umstellung auf eine vegane Ernährung mag zuerst herausfordernd erscheinen, ist jedoch durchaus machbar. Ich habe wieder nachgefragt. Am Anfang sei es ungewohnt und man müsse die ganze Zeit nachlesen, was man essen könne und was nicht. Doch nach einer gewissen Zeit wisse man mehr und es sei nicht komplizierter als andere Ernährungsformen, erklärt mir eine Veganerin.
Unangenehm werde es höchstens, wenn man zum Essen eingeladen wird oder man kein Mitspracherecht bei der Wahl des Restaurants hat. Aber gerade heute häufen sich die Optionen an veganen und vegetarischen Produkten in Lokalen und Supermärkten. Es wird also zunehmend einfacher für vegan und vegetarisch lebende Personen, sich im Alltag zurechtzufinden.
Als ich meine Freundin fragte, welche Message sie gern an die Menschen schicken möchte, meinte sie: "Ich finde es schade, dass hier so eine Debatte entstanden ist und sich die verschiedenen Fronten so verhärten." Auf beiden Seiten würden viele Vorurteile und Abneigungen herrschen, beide Seiten hätten das Gefühl, dem anderen den Ernährungsstil aufzwingen zu wollen. Allgemein herrsche jedoch immer größere Offenheit gegenüber veganer und vegetarischer Ernährung. Immer mehr Menschen ernähren sich vegan und auch in den Supermärkten und Restaurants gibt es immer mehr vegane und vegetarische Alternativen. Dass diese Produkte relativ teuer sind, führt bei den Gegnern häufig zu Kritik.
Ohne Verständnis und Kommunikation von beiden Seiten wird es nie zu einem offenen und guten Umgang kommen. Im Endeffekt geht es nicht darum, manche Menschen als Tierquäler darzustellen, sondern um etwas anderes. Darum, dass man der Umwelt etwas Gutes tut. Und darum - und das ist natürlich der Hauptaspekt -, dass den Tieren weniger Leid zugefügt wird. Es wäre schön, wenn das Thema kein Kampf mehr zwischen den Menschen ist.
Minou Yazdani ist 17 Jahre alt, kommt aus Mondsee und besucht die 8. Klasse des BORG Straßwalchen.