SN.AT / Jungeseite

Wenn der Regen brennt: Adeles unglaubliche Show in München

Adele schreibt Konzertgeschichte. Ganze zehn Mal singt der britische Superstar in diesem Sommer in München. Ihre Show ist ein unvergessliches Erlebnis.

"Hello, it's me": Mit diesen Worten begrüßte der britische Popstar Adele ihre Fans in München. So auch heute zum letzten Mal. Anlässlich ihrer letzten Show am Münchner Messegelände möchte ich auf meine Erfahrungen bei diesem Konzert zurückblicken.

Adele unterbrach für ihre einzigen Europaauftritte ihre "Weekends with Adele"- Shows im Caesars Palace in Las Vegas. Sie spielte im August zehn Shows in einem eigens für sie errichteten Pop-up-Stadion. Rund 75.000 Zuschauerinnen und Zuschauer fanden pro Abend Platz in dieser Arena. Somit konnten insgesamt 750.000 Besucher den britischen Popstar bewundern. Alle Zuschauertribünen sind auf einen 220 Meter langen Bildschirm ausgerichtet. Zwischen der Hauptbühne und einer kleineren Bühne verläuft ein 93 Meter langer Laufsteg, den Adele mehrmals während ihrer Show beschreitet.

Doch nicht nur das Stadion beeindruckt. Auch die eigens für den Superstar errichtete "Adele World" bietet den Fans eine Palette von unterschiedlichen Gastronomiemöglichkeiten, darunter eine nach ihrem Song "I Drink Wine" benannte Bar, aber auch ein typisch bayerischer Biergarten. Natürlich dürfen diverse Fanartikelstände und Fotomöglichkeiten nicht fehlen. Ein Riesenrad, ein Karussell sowie eine kleinere Bühne bieten zusätzlich Unterhaltung.

Die Anreise zum Konzert konnte unterschiedlich, mithilfe der öffentlichen Verkehrsmittel, mit dem Auto oder dem Taxi, erfolgen. Alle Möglichkeiten wurden auf der Veranstalterwebsite ausführlich erklärt, um die Anreise so reibungslos wie möglich zu gestalten. Ich bin beispielsweise mit dem Auto angereist, musste davor online ein Parkticket kaufen und konnte so am Messegelände parken. Die Konzerttickets standen in der App des jeweiligen Kartenanbieters bereit.

Beim Einlass in die spektakuläre Arena wurde die Möglichkeit geboten, einen QR-Code zu scannen und auf der großen Leinwand dargestellt zu werden. So konnten Liveaufnahmen auf dem Bildschirm gezeigt werden. Aber nicht nur das, manche Personen wurden umgestylt und als Adele-Doppelgänger auf der Leinwand gezeigt. Wie jeden Konzertabend bekamen auch wir eine kurze Botschaft der Sängerin aus der Maske: "I'm so excited for show 3! I heard it's gonna be a hot one, so I'm extra baking!"

Eine magische Nacht begann. Auf ihren Hit "Hello" folgten 21 Songs, während ein wunderschöner Sonnenuntergang zu sehen war. Nicht nur die unglaubliche Bildschirmwand und die außergewöhnlichen Gesangkünste von Adele machten diese Nacht unvergesslich. Auch Adeles sympathische, bodenständige Art verzauberte die Zuschauer. So erwähnte sie mehrmals mit den Worten: "I'm bloody shitting myself", dass sie wohl unglaublich nervös sei. Bei jeder Show holt sie einen Fan auf die Bühne, wobei von Kindern bis hin zu Superfans alles dabei war. Aber auch die Geschichten aus ihrem Leben erzählt sie immer voller Aufregung. So verriet sie an jenem Abend zum ersten Mal, als ein Fan sie fragte, ob sie ihn heiraten möchte, dass sie bereits verlobt ist. Auch bei allen weiteren Abenden machte sie Schlagzeilen. Sie zog zum Beispiel an einem Abend bei strömendem Regen Sneakers und eine Baseballcap an und performte ihre Show. Jeden Abend verwendet sie auch ihre legendäre T-Shirt-Kanone.

Doch das wohl Wichtigste war immer noch ihre unglaubliche Stimme und die unfassbar tolle Stimmung inmitten von fast 80.000 Menschen. Dies wurde vor allem ab der Halbzeit bei ihren Superhits, wie beispielsweise dem oscargekrönten Song "Skyfall", deutlich, bei dem Flammenwerfer eingesetzt wurden. Beim Song "When We Were Young" wurden diverse Fotos aus Adeles Leben ins Publikum geschossen. Das vorletzte Lied, den Welthit "Someone Like You", sangen alle 80.000 Menschen mit Adele, was sie mit den Worten "Louder" befeuerte. Den krönenden Abschluss machte sie mit "Rolling in the Deep", begleitet von einem Feuerwerk und Konfettikanonen.

Die Veranstalter haben es geschafft, einen Weltstar, der eigentlich keine Tournee macht, für einen Sommer nach Europa zu holen, um Fans aus den unterschiedlichsten Ländern die Chance zu bieten, Adele live zu sehen. München als Veranstaltungsort zu wählen war eine kluge Entscheidung, da die Stadt zentral liegt und gut erreichbar ist. Lediglich die hohen Ticketpreise von 75 bis 400 Euro stoßen den Fans sauer auf, sind aber bei den Kosten der Veranstalter im dreistelligen Millionenbereich nachvollziehbar.

Nun wünsche ich den Fans, die heute das letzte Konzert besuchen, viel Freude, Spaß und einen unvergesslichen Abend. Aber ich bin mir sicher, Adele beschert euch diesen!

Manuel Prodinger kommt aus Kuchl und besucht die HTL Saalfelden.