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Die Viennale lockt mit Stars, Party und den Elementen

Wasser, Staub, Sonne - die Viennale spielt heuer mit den Elementen. Von Kristen Stewarts Regiedebüt "Chronology of Water" über die staubige Angelegenheit "Alpha" von Cannes-Gewinnerin Julia Ducournau bis zu Mascha Schilinskis Oscarkandidat "In die Sonne schauen" reicht das Spektrum der 63. Ausgabe von Österreichs größtem Filmfestival, dessen Programm Direktorin Eva Sangiorgi am Dienstagabend endgültig enthüllte. Start ist am 16. Oktober, der Vorverkauf läuft ab 11. Oktober.

Viennale-Direktorin Eva Sangiorgi bei der Programmpräsentation
Viennale-Direktorin Eva Sangiorgi bei der Programmpräsentation

Binoche und Dafoe im Anmarsch

Wie Kristen Stewart eine Debütantin im Regiesessel ist der französische Superstar Juliette Binoche, die "In-I In Motion" persönlich in Wien vorstellen wird. Darin dokumentiert Binoche die Entstehung der von ihr gemeinsam mit Starchoreograf Akram Khan entwickelten Performance "In-I". Zu den weiteren Kinogrößen, die persönlich bei der Viennale vorbeischauen, gehören überdies Kirill Serebrennikov, der mit "Das Verschwinden des Josef Mengele" vertreten ist, oder Willem Dafoe, der in Gastón Solnickis "The Souffleur" zu sehen sein wird, der passenderweise im Wiener Intercontinental - dem Festivalhauptquartier - spielt.

Zu den weiteren Werken, die heuer im Viennale-Rahmen aufleuchten, gehören auch Joachim Triers "Affeksjonsverdi", während Richard Linklater gleich mit einem Doppel - "Blue Moon" und "Nouvelle Vague" - vertreten ist. Ebenfalls gleich zwei Werke sind von Berlinale-Gewinner Radu Jude zu sehen - nämlich "Dracula" und "Kontinental '25", während Kelly Reichardt mit "The Mastermind" lediglich einen neuen Film im Talon hat.

Starke österreichische Beteiligung

Und nicht zuletzt wird mittlerweile traditionell auch dem österreichischen Filmschaffen ein Forum auf der Viennale geboten. Othmar Schmiderer präsentiert etwa "Elements of(f) Balance", Markus Heltschl "Lois Weinberger - Ruderal Society" und das jüngst in Locarno geehrte Duo Elsa Kremser und Levin Peter seine Arbeit "White Snail". Nicht zuletzt stellt Nikolaus Geyrhalter sein nächstes Bilderepos "Melt" über den Schnee vor.

Gazakrieg im Fokus

Zu den brennendsten Themen der Gegenwart gehört zweifelsohne der Gazakonflikt - und die Viennale weicht hier nicht aus. "Wir möchten unsere Solidarität mit den Opfern und ihren Familien ausdrücken", erinnerte Sangiorgi an den heutigen Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel und unterstrich zugleich, sich gegen den Gazakrieg auszusprechen.

Programmatisch hat man eigens Avi Mograbis Besatzungsstudie "The First 54 Years. An Abbreviated Manual For Military Occupation" aus 2021 erneut angesetzt. Danach wird es ein Gespräch zwischen Mograbi und Ruth Beckermann unter dem Titel "Israel/Palästina" geben. Auch das mit Bildern aus Gaza vor dem Krieg arbeitende Dokuprojekt "With Hasan in Gaza" von Kamal Aljafari betrachtet den Nahostkonflikt in einem speziellen Ansatz.

Aber auch abseits der Nahostproblematik sind Gespräche mit drei Regisseurinnen im Metro Kinokulturhaus angesetzt. Bei diesem Format schauen etwa Lucrecia Martel (der heuer auch die Publikationsreihe "Textur" gewidmet ist) oder Eve Neymann vorbei.

Retrospektiven en masse

Im Filmmuseum feiert man mit einer großen Retrospektive Jean Epsteins großteils frisch restaurierte Filme. Bis 27. November sind 23 Arbeiten des 1953 verstorbenen, polnisch-französischen Regisseurs zu sehen. In Kooperation mit dem Filmarchiv wird hingegen die Würdigung für Angela Summereder gestaltet. Die 1958 geborene, oberösterreichische Filmemacherin präsentiert ihre zurückliegenden wie ihre jüngsten Arbeiten, teils frisch restauriert. Wie Summereder ist eine weitere Monografie deren niederländischer Kollegin Digna Sinke gewidmet, die den Film ihres Heimatlandes nachhaltig beeinflusste.

Eine Kinematografie beschäftigt sich mit dem 2012 verstorbenen, ungarischen Avantgarderegisseur János Xantus, der Pop, bildende Kunst und Performance in seinen Arbeiten zu verbinden wusste. Und schließlich sind die Dokumentaressays des Künstlerduos Massimo D'Anolfi und Martina Parenti zu sehen.

Party und Drinks im Angebot

"Ein Filmfestival ist ein fantastischer Motor für die Lust am Kino", machte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) der cineastischen Gemeinde den Mund wässrig. Und wer nach dem Kino - oder anstatt dessen - gerne Party macht, der kommt bei zwei Viennale Club Nights auf seine Kosten, die im Club Praterstrasse am 17. Oktober Lars Eidinger und TMNIT sowie am 24. Oktober Lefto Early Bird und Dia (Booster Club) als DJs aufweisen können. Und apropos Party: Im offiziellen Viennale Meeting Point, der Intermezzo Bar im Intercontinental, gibt es mit einem aktuellen Viennale-Ticket 2 Drinks zum Preis von 1.

(S E R V I C E - www.viennale.at)

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