Die Siegerarbeit "Cut Here" von Selçuk schneidet fünf Rauschebartträgern ihre Kopfbedeckungen, die sie einer Religion oder Ethnie zuordnen, ab und macht sie so gleicher. Demir persifliert mit "We Can" das weltbekannte Poster aus dem 2. Weltkrieg, Rosie the Riveter, (Rosie die Nieterin). Er lässt die Feminismus-Ikone sich einen Politiker samt Redepult von der Schulter schnippen. Brezels Cartoon-Figur auf dem "Electric Chair" hätte "mit Öko-Strom ein besseres Gefühl".
Jury mit Haderer, Hirn und Direktoren
Neben den prämierten sind die besten, treffendsten und lustigsten Arbeiten, die eine Jury, der neben Karikaturist Gerhard Haderer die Philosophin Lisz Hirn und Direktoren und Direktorinnen von Karikaturmuseen in Österreich und Deutschland angehörten, auswählte, im Schlossmuseum zu bewundern. Knapp 500 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt reichten 1.200 "Lösungen" zum biennalen Karikaturenpreis ein.
Vergeben wird der Preis von der Initiative "Schule des Ungehorsams" gemeinsam mit der Haslinger / Nagele Rechtsanwälte GmbH, unterstützt von der OÖ Landes-Kultur GmbH. Die Idee ging von Gerhard Haderers Sohn Christoph aus, Geschäftsführer der vom Vater gegründeten Schule. Begleitet wird die Schau in Linz von Workshops, einem Filmprogramm und Veranstaltungen mit internationalen Expertinnen und Experten. 2026 wandert die Ausstellung ins Museum Arbeitswelt in Steyr.
(S E R V I C E - "Die Lösung - Karikaturenausstellung" im Schlossmuseum Linz, 15. Oktober bis 1. März 2026, Di - So und Feiertag 10 bis 18 Uhr. Infos unter http://www.schuledesungehorsams.at/kaktus)