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Meta spricht mit Medienhäusern über Lizenzen für KI

Der Facebook-Mutterkonzern Meta verhandelt einem Zeitungsbericht zufolge mit Axel Springer und anderen Medienhäusern über die Lizenzierung von Inhalten für seine Künstliche Intelligenz (KI). Zu den Gesprächspartnern gehörten auch Fox Corp und News Corp, berichtete das "Wall Street Journal" am Donnerstag unter Berufung auf Insider. Meta wolle deren Nachrichten und andere Inhalte für seine KI-Produkte wie Chatbots nutzen.

Zu Meta gehören Facebook, Whatsapp, Instagram
Zu Meta gehören Facebook, Whatsapp, Instagram

Die Gespräche bedeuten eine Kehrtwende für den Social-Media-Riesen, der in den vergangenen Jahren sein Engagement im Nachrichtengeschäft zurückgefahren hatte. Ein Sprecher des deutschen Verlags und "Bild"-Herausgebers Axel Springer sagte nur, man äußere sich grundsätzlich nicht zu Marktspekulationen.

Wechselhaftes Verhältnis zu Verlagen

Meta unterhält eine wechselhafte Beziehung zu Verlagen. Der Konzern hatte vor Jahren Verträge über Dutzende Millionen Dollar abgeschlossen, um Inhalte unter anderem vom "Wall Street Journal" und der "New York Times" in seinem "News"-Tab zu verwenden. 2022 kündigte Meta jedoch an, die Zahlungen an die Verlage einzustellen. Dieser Strategiewechsel führte bei vielen Medienhäusern zu einem Rückgang des Nutzeraufkommens (Traffic) über Facebook. Einige der jetzigen Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium und führten womöglich nicht zu neuen Vereinbarungen, hieß es.

Der rasante Aufstieg der KI hat die Verlagsbranche erschüttert, da Technologiekonzerne deren Inhalte zum Training ihrer großen Sprachmodelle nutzen - oft ohne dafür zu bezahlen. Viele Konkurrenten von Meta haben bereits KI-Lizenzvereinbarungen mit der Nachrichtenbranche geschlossen. So unterzeichnete der ChatGPT-Entwickler OpenAI Verträge mit Verlagen wie News Corp und Axel Springer, während Amazon.com eine Vereinbarung mit der "New York Times" hat. Meta selbst hatte im vergangenen Oktober eine Vereinbarung zur Lizenzierung von Inhalten mit der Nachrichtenagentur Reuters bekanntgegeben, die Gespräche mit Verlagen dem Bericht zufolge jedoch erst in den vergangenen Monaten ausgeweitet.