Die Präsentation ist die bereits dritte Sonderausstellung des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien im Mozarthaus Vienna. Die Reisen der Familie Mozart seien "einerseits Präsentations-, andererseits Bildungsreisen" gewesen, erklärte Archivdirektor Otto Biba, der gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Ingrid Fuchs die Ausstellung kuratierte, bei der heutigen Presseführung. Auf den letzteren Aspekt habe er auch den Fokus legen wollen, denn Anekdoten und "süße G'schichteln" rund um Mozarts Reisen gebe es ja zur Genüge. "Wir möchten dagegen den Bildungsweg, den Mozart dabei genommen hat, betrachten."
Laut Vater Leopold Mozart (dessen 300. Geburtstag ab 27. Mai mit einer weiteren Sonderschau gefeiert wird) habe dieser seine beiden hochbegabten Kinder Wolfgang und Nannerl als "ein Geschenk des Himmels an die Welt" betrachtet, das der Welt nicht vorenthalten werden dürfe. Umgekehrt habe der junge Komponist enorm davon profitiert, sich etwa in Mannheim, London oder Paris mit der musikalischen Elite jener Zeit austauschen zu können. "Salzburg war ihm zu eng." Nachdem er 1781 seinen Wohnsitz in Wien genommen hatte, sei es umgekehrt gewesen: "Dann ist man zu Mozart nach Wien gereist."
In Autografen, Drucken und Partituren wird in der Schau auf die wesentlichen Reisen Bezug genommen, auf denen Mozart "ungeheuer viel gelernt" habe. Und einige wenige Objekte zeigen, dass das Reisen zur damaliger Zeit jedenfalls nicht nur bereichernd war, sondern auch: beschwerlich, schmutzig und abenteuerlich.
Die Dauerausstellung im Mozarthaus Vienna präsentiert rund um die einzige bis heute erhaltene Wiener Wohnung Mozarts, in der er von 1784 bis 1787 logierte, auf drei Ausstellungsebenen Leben und Werk des Komponisten.