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13. Musiktheaterpreis mit gleichberechtigtem Führungsduo

Im zirzensischen Ambiente des Circus Roncalli versammelte sich Mittwochabend die Hautevolee der heimischen Musiktheater, um die Größten unter sich zu ehren. Beim 13. Österreichischen Musiktheaterpreis konnte sich Koloraturkönigin Cecilia Bartoli über den Großen Preis der Jury freuen, während der große Sänger Ferruccio Furlanetto für sein Lebenswerk geehrt wurde. Im aktuellen Wettrennen gab es indes ein gleichberechtigtes Siegerduo aus Staatsoper und Musiktheater an der Wien.

Ferruccio Furlanetto wurde in Wien mit dem Lebenswerk-Preis geehrt
Ferruccio Furlanetto wurde in Wien mit dem Lebenswerk-Preis geehrt

Staatsoper und Musiktheater an der Wien an der Spitze

Je vier Ehrungen gingen an die beiden etablierten Wiener Musikhäuser. Die Staatsoper konnte dabei unter anderem in der Renommierkategorie Beste Hauptrolle männlich reüssieren, in der Georg Nigl als Nekrotzar in "Le Grand Macabre" triumphierte. Auch die besten Nebenrollen (Holly Flack als Stute Molly in "Animal Farm" respektive Michael Laurenz als David in "Die Meistersinger von Nürnberg") sowie die Kategorie Beste Ausstattung (Paolo Fantin und Klaus Bruns für "Animal Farm") gingen an das Haus am Ring.

Die Kollegen des Musiktheaters an der Wien setzten sich indes in den Kategorien Beste Gesamtproduktion Operette mit Lydia Steiers umjubelter Interpretation von Bernsteins "Candide" durch, für die die US-Amerikanerin auch den Regiepreis abräumte. Neo-Symphoniker-Chefdirigent Petr Popelka sicherte dem frischrenovierten Haus überdies die Sparte Beste Musikalische Leitung für seinen Einsatz bei "Schwanda, der Dudelsackpfeifer", während die beste Gesamtproduktion Jugend von den "Wilden Kerlen" abgeholt wurde.

Salzburger Festspiele holen Renommierkategorien

Mit "lediglich" zwei Schikander-Statuetten gingen hingegen die Salzburger Festspiele aus der Gala, die ex aequo mit dem Musiktheater an der Wien und sieben Nominierungen das Feld angeführt hatten. Allerdings handelte es sich dabei um zwei Renommierkategorien. Lisette Oropesa wurde für ihre Leistung als Ophélie im "Hamlet" als beste Hauptdarstellerin gewürdigt, während Krzysztof Warlikowskis Inszenierung von Mieczysław Weinbergs "Der Idiot" nach der Würdigung bei den "Oper!"-Awards nun auch beim Musiktheaterpreis die beste Gesamtproduktion Oper für sich reklamieren konnte. Wie Salzburg konnte sich schließlich auch die Volksoper Wien über zwei Ehrungen am Abend freuen, wurde doch Jaye Simmons als Ensemblemitglied als bester weiblicher Nachwuchs aufs Podest gehoben, während das Erinnerungsprojekt "Lass uns die Welt vergessen" am Haus als beste Ur- und Erstaufführung geehrt wurde.

Insgesamt wurden Preise in 15 Kategorien aus dem weiten Feld Oper, Operette und Musical unter die Roncalli'schen Zirkuskuppel verkündet. Zu diesen gesellten sich sieben Sonderpreise, etwa die Ehrung des Klangforums Wien als bestes Orchester, der Theaterfotografin Barbara Pálffy oder des Schauspielstars Tobias Moretti in der Sektion Cross Over. Die Entscheidung über die Gewinnerinnen und Gewinner traf wie stets eine Fachjury aus renommierten Musikjournalisten und -journalistinnen unter Vorsitz von Kritikerurgestein Heinz Sichrovsky und Joachim Leitner von der "Tiroler Tageszeitung".

Überblick über die Auszeichnungen

PREISE GEWINNER
Beste weibliche Hauptrolle Lisette Oropesa als Ophélie in "Hamlet" bei den Salzburger Festspielen
Beste männliche Hauptrolle Georg Nigl als Nekrotzar in "Le Grand Macabre" an der Wiener Staatsoper
Bester weiblicher Nachwuchs Jaye Simmons in diversen Rollen an der Volksoper Wien
Bester männlicher Nachwuchs Matteo Ivan Rašić als Nemorino in "L'elisir d'amore - Der Liebestrank" an der Oper Burg Gars
Beste weibliche Nebenrolle Holly Flack als Stute Molly in "Animal Farm" an der Wiener Staatsoper
Beste männliche Nebenrolle Michael Laurenz als David in "Die Meistersinger von Nürnberg" an der Wiener Staatsoper
Beste Ausstattung Paolo Fantin und Klaus Bruns für "Animal Farm" an der Wiener Staatsoper
Beste musikalische Leitung Petr Popelka für "Schwanda, der Dudelsackpfeifer" am Theater an der Wien
Beste Gesamtproduktion Oper "Der Idiot" bei den Salzburger Festspielen
Beste Gesamtproduktion Operette "Candide" am Theater an der Wien
Beste Gesamtproduktion Musical "School of Rock" am Landestheater Linz
Beste Gesamtproduktion Jugend "Wo die wilden Kerle wohnen" am Theater an der Wien
Beste Regie Lydia Steier für "Candide" am Theater an der Wien
Beste Ur-/Erstaufführung "Lass uns die Welt vergessen" an der Volksoper Wien
Beste Off-Produktion "Luziwuzi" am Rabenhof Theater
SONDERPREISE
Orchester Klangforum Wien
Verdienste um das Musiktheater - Fotografie Barbara Pálffy
Wiederentdeckung "Des Simplicius Simplicissimus Jugend" am Tiroler Landestheater
Festival Internationale Barocktage Stift Melk
Großer Preis der Jury Cecilia Bartoli
Cross Over Tobias Moretti
Lebenswerk Ferruccio Furlanetto/Jaime Aragall

(S E R V I C E - www.musiktheaterpreis.at/)

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