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Nobelpreisträgerin Herta Müller sieht neuen Antisemitismus

Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller (72) sieht eine neue Welle von Antisemitismus in Europa. "Ja, der Hass auf Juden zeigt sich überall in Europa, und Israel wird immer mehr isoliert, auch in Kultur, Sport und Wissenschaft - Bereiche, die mit dem Krieg gegen die Hamas nichts zu tun haben", sagte die Schriftstellerin im Interview der "Welt am Sonntag" auf die Frage, ob man am Beginn eines neuen Antisemitismus stehe.

Herta Müller warnt vor neuem Antisemitismus
Herta Müller warnt vor neuem Antisemitismus

Auschwitz werde sich "nicht wie damals wiederholen", sagte die rumäniendeutsche Autorin, die in Berlin lebt. "Aber das Gedächtnis der Angst vor der Vernichtung reicht schon. Und dieses Gedächtnis ist in der jüdischen Geschichte", so die Autorin, die 2009 den Literaturnobelpreis gewann. "Das Mullah-Regime spricht jeden Tag von der Vernichtung Israels. Eine iranische Atombombe würde das möglich machen. In der Diaspora tragen Juden die Kippa unter einer Baskenmütze und entfernen hier in Berlin ihre Namen von Klingelschildern aus Angst vor Angriffen".

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