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ORF will sich mit Programm 2026 in Höchstform präsentieren

Der ORF will sich 2026 in Höchstform präsentieren. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann sprach am Dienstag von "so viel tollem Programm, wie schon lange nicht mehr", während ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz "das Jahr der Megaevents" herannahen sieht. "Von Sparmaßnahmen keine Spur", meinte sie. Anliegen ist ihr, "große Stoffe" wie "Kommissar Rex" oder "Braunschlag" für jüngere Generationen neu zu erzählen. Auch der "Heimatfilm" soll neu interpretiert werden.

Der ORF will 2026 nicht im Programm sparen
Der ORF will 2026 nicht im Programm sparen

Der ORF ist mit budgetären Herausforderungen konfrontiert, im Programm solle man das aber nicht merken, gab Weißmann wiederholt die Devise aus. Mit der Ausrichtung des 70. Eurovision Song Contests (ESC) 2026 kam eine weitere Herausforderung in Millionenhöhe für das öffentlich-rechtliche Medienhaus hinzu. Stemmen lasse sich das aber dennoch, wurden doch die ursprünglich für eine weitere Staffel "Dancing Stars" und die "Große Chance der Blasmusik" eingeplanten Budgets umgeschichtet, erklärte Groiss-Horowitz. Um Österreichs Starter für den ESC zu finden, setzt der ORF mit der Hauptabendshow "Vienna Calling - Wer singt für Österreich?" (20. Februar) erstmals seit 2016 wieder auf einen nationalen Vorentscheid. Die von Jury und Publikum bestimmte ESC-Hoffnung werde "gut performen", zeigte sich Weißmann zuversichtlich. "Wenn er Zweiter wird, freuen wir uns auch", schmunzelte der ORF-Chef.

Fußball und Fiction

Abseits des ESC nehmen kommendes Jahr weitere Großevents wie die Olympischen Winterspiele und die Herren-Fußball-WM viel Sendeplatz ein. Letztere teilt sich der ORF wie auch die Formel 1 mit ServusTV auf.

Im Fiction-Bereich legt der ORF weiter einen Schwerpunkt auf österreichische Produktionen. So werden frei werdende Mittel aus auslaufenden US-Serien-Verträgen dorthin umgeschichtet. "Die heimische Filmwirtschaft weiß, dass wir ihr mit Abstand größter Partner sind und auch weiter sein werden", so Weißmann. Nächstes Jahr kehren einige Kultklassiker zurück: "Kommissar Rex" ermittelt für sechs Folgen rund um Ostern in Wien, Robert Palfrader und Nicholas Ofczarek sind wieder in der fiktiven Gemeinde "Braunschlag" zu sehen, und die "MA2412"-Helden "Weber & Breitfuß" bekommen weitere Folgen.

Weitere Staffeln gibt es für die "Biester", "School of Champions", "Alles finster", "Tage, die es nicht gab" oder auch "Die Fälle der Gerti B.". Abschied nehmen heißt es dagegen vom Austro-"Tatort"-Ermittlerduo Bibi und Moritz, gespielt von Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer. Wer auf sie folgt, wurde auch am Dienstag nicht verraten.

Pflege als Dramedy

Neben "Biester" oder "School of Champions" wolle man künftig auch mit der Serie "Pflegeleicht" jüngere Personen gezielter ansprechen, so Groiss-Horowitz. Die Dramedy rückt junge Pflegerinnen und Pfleger in den Mittelpunkt. Auf Social Media sollen vier neue "Young-Audience-Formate" wie "NOWUKNOW", das mit Animationen komplexe wissenschaftliche Themen TikTok-tauglich aufbereiten soll, oder "checkst du", ein neues Format rund um (Jugend-)Sprache, onlineaffine Personen für das öffentlich-rechtliche Medienhaus gewinnen.

Heimatfilm für eine junge Generation

Groiss-Horowitz will zudem auf "eskapistische Stoffe" fokussieren und den "Heimatfilm" für junge Generationen neu aufbereitet wissen. So rückt etwa in "Herzklang - Zurück zu mir" Schlagerprinzessin Melissa Naschenweng in ihrer ersten Hauptrolle aus. Im Dating-Bereich startet demnächst "Willst du mit mir gehen?", während "Liebesg'schichten und Heiratssachen" 2026 sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Dabei ist auch für ein Weihnachtsspecial gesorgt.

Barbara Karlich kehrt mit "Barbara Karlich unterwegs" zurück, wo sie sich "ins Land begibt und mit Menschen über wichtige Themen unterhält", umriss Groiss-Horowitz die Sendung. Dialog steht auch an anderer Stelle im Zentrum, etwa bei "Was braucht Österreich?" oder "Ein Ort am Wort".

"Universum"-Show und "Aktenzeichen XY"-Rückkehr

"Universum" startet Ende 2025 erstmals nach fast vier Jahrzehnten als Hauptabendshow durch. Mirjam Weichselbraun lädt dabei zum Quizzen über Themenbereiche aus den Naturfilmen und der "Universum History"-Reihe. Nach mehr als 20 Jahren soll das erste True-Crime-Format im deutschsprachigen Fernsehen, "Aktenzeichen XY... ungelöst", im Rahmen von zwei Ausgaben zurückkehren.

Hollywood-Fans bekommen etwa "Oppenheimer" und "Dune 2" serviert, während sich Stipsits-Fans auf die "Uhudler-Verschwörung" und "Eierkratz-Komplott" freuen dürfen. Im Religions- und Ethikbereich baut der ORF die Sendungsmarke "kreuz und quer" weiter aus. So sind drei neue streamingaffine Programmangebote geplant. Das barrierefreie Angebot wird ab Herbst 2025 mit der Live-Untertitelung von "Bundesland heute" und ORF Sport+ ausgebaut.

Mehr "Good News" auf Ö3

Im Radiobereich hatte der ORF jüngst den Abgang von Robert Kratky zu verkraften. "Er hat unglaublich wertvolle Arbeit geleistet", blickte ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher zurück und meinte, dass es die neue Generation aber "genauso gut machen" werde. Neben Gabi Hiller und Philipp Hansa wird die Ö3-Zuhörerschaft künftig auch von Anna Kratki und Philipp Bergsmann am Morgen begleitet. Versprochen werden ab sofort mehr "Good News".

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