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Protestmarsch vor Opernhaus Fenice in Venedig am Montag

Nach den Protesten gegen die Ernennung der Dirigentin Beatrice Venezi zur Musikdirektorin kommt das Theater La Fenice in Venedig nicht zur Ruhe. In der Lagunenstadt ist am Montag eine Demonstration der Belegschaft des Opernhauses geplant. Der Protest richtet sich gegen die Ernennung von Venezi zur Musikdirektorin, die ohne vorherige Konsultation des Personals erfolgt sei, berichtete die Gewerkschaftsvertretung der Mitarbeiter des Theaters.

Die Personalie Beatrice Venezi lässt in Italien die Wogen hoch gehen
Die Personalie Beatrice Venezi lässt in Italien die Wogen hoch gehen

Der Protestzug beginnt um 15 Uhr am Bahnhof Venezia Santa Lucia und endet auf dem Campo San Fantin, direkt vor dem Opernhaus. Unter dem Motto "Ein Schritt nach dem anderen - unsere Stimme" fordern die Gewerkschaften und Betriebsräte einen "echten Dialog" zwischen dem Intendanten des Theaters Nicola Colabianchi und den Beschäftigten über die Zukunft des Theaters.

Protestroute umfasst sechs Zwischenstationen

Die Protestroute umfasst sechs Zwischenstationen, beginnend am Campo Santa Margherita, wo Lesungen und Redebeiträge von Vertreterinnen und Vertretern italienischer Musik- und Kulturinstitutionen stattfinden werden - darunter Opern-, Orchester- und Konservatoriumsmitarbeiter aus ganz Italien. Ihre Teilnahme zugesagt haben Beschäftigte der Mailänder Scala, des Teatro Regio in Turin, des Teatro Comunale in Bologna, der Arena di Verona und des Teatro Verdi in Triest, sowie zahlreiche weitere Organisationen aus dem Kultur- und Kunstsektor.

Seit Wochen tobt in Venedig der Protest gegen die Ernennung der 35-jährigen Dirigentin Venezi zur Musikdirektorin des namhaften Fenice-Theaters. Dahinter stehen auch politische Gründe. Venezi wurde kurz nach dem Amtsantritt von Premierministerin Giorgia Meloni vor drei Jahren zur musikalischen Beraterin der Rechtsregierung ernannt und von der Ministerpräsidentin mehrfach gelobt. Zudem erhielt sie eine Auszeichnung von Melonis rechter Regierungspartei Fratelli d'Italia. Venezi hat noch nie ein großes Opernorchester geleitet. Kritiker bemängeln, dass ihre Erfahrungen als Dirigentin zu gering für eine so bedeutende Position wie die der Musikdirektorin des Teatro La Fenice seien.

Bemängelt wird außerdem, dass Venezis Ernennung ohne Rücksprache mit Orchester, Chor und Mitarbeitenden erfolgte und lediglich durch eine Pressemitteilung bekannt gegeben wurde. 300 Beschäftigte wehren sich gegen die Entscheidung. Rückendeckung erhielten Venezi und Intendant Colabianchi vom Bürgermeister von Venedig Luigi Brugnaro. Er beklagte einen regelrechten "Kreuzzug" gegen die junge Dirigentin.

(Quelle: APA)

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