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Requiem für tote Migranten im Dom von Turin

Mehr als 70 Chorsänger aus den prominentesten Opernhäusern in Italien beteiligen sich an einem am kommenden Montag (25. Februar) geplanten Konzert im Dom von Turin, einem Requiem in Erinnerung an die im Mittelmeer ums Leben gekommenen Flüchtlinge. Aufgeführt wird das Requiem op. 48 von Gabriel Faure unter dem Dirigat von Fabio Biondi.

Vor dem Konzert, das von Chorsängern des Regio Teatro von Turin organisiert wurde, werden Texte verschiedener Autoren zum Thema Migration verlesen. Sie wurden vom Turiner Regisseur Davide Livermore ausgewählt. "Musik und Kultur dürfen nicht die Realität ignorieren. Ich bin zwar kein Katholik, doch Kirchen sind der letzte Damm in Sachen Menschlichkeit", so Livermore nach Angaben der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera". Der 52-Jährige hat als Regisseur von Verdis "Attila" bei der Saisoneröffnung der Scala am 7. Dezember viel Erfolg geerntet.

Unterstützt wird die Initiative vom Erzbischof von Turin, Cesare Nosiglia, der sich zur Aufnahme von Migranten an Bord des Rettungsschiffes "Sea Watch" bereit erklärt hat. "Dieses Requiem ist den Toten und den Lebenden gewidmet. Wir wollen zum Nachdenken anregen. Wir erleben die große Tragödie von Menschen, die im Meer auf der Flucht vor Krieg und Hunger sterben", sagte Livermore. Am Konzert beteiligen sich bekannte Chorsänger der Arena von Verona, des Fenice-Theaters von Venedig, der Mailänder Scala und der römischen Accademia di Santa Cecilia.

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