Am Anfang stand das Schauspiel
Dabei hatte es zunächst so ausgesehen, als würde der junge Rudolf Wasserlof eher den Weg des Schauspielers einschlagen, studierte der am 1. August 1931 Geborene doch zunächst am Max-Reinhardt-Seminar, bevor er am Stadttheater St. Pölten, dem Theater in der Josefstadt oder dem Kabarett Simpl engagiert wurde. Unter dem Pseudonym Rudi Walter war Wasserlof überdies in Spielfilmen zu sehen.
Aber das umtriebige Bühnentier legte parallel dazu die Grundlage für die Sängerlaufbahn und studierte an der Musikhochschule Wien. Nach dem Abschluss führte ihn Engagement nicht nur an die Wiener Kammeroper, sondern auch ins Ausland, bevor er in der damaligen Musicalbühne Theater an der Wien in Produktionen wie "Anatevka" oder "Die Schöne und das Biest" zu sehen war.
1973 erfolgte der entscheidende Karriereschritt
Der entscheidende Karriereschritt für den Bassbariton erfolgte jedoch 1973, als ihn Karl Dönch an die Volksoper holte. Hier war Wasserlof über die Jahrzehnte in Charakterpartien in allen drei Genres Oper, Operette und Musical zu erleben und gewann die Herzen des Auditorium als Schneck im "Vogelhändler", Doolittle in "My Fair Lady" oder als Zirkusdirektor in der "Verkauften Braut".
Diese ebenso bunte wie leidenschaftliche Karriere blieb dabei nicht ungewürdigt. 1987 erhielt Rudolf Wasserlof als Ehrenmitglied der Volksoper den Ehrentitel des Kammersängers verliehen. 1999 folgte das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst für seine besonderen künstlerischen Leistungen. Am heutigen Dienstag hat sich Rudolf Wasserlof nun für immer von der Bühne des Lebens verabschiedet.
(Quelle: APA)
