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Salzburger Festspiele bekennen sich zu ihrem Logo

Die Salzburger Festspiele verwenden seit Jahrzehnten einen politisch bedenklichen Entwurf der Künstlerin Poldi Wojtek.

Das Logo der Salzburger Festspiele ist umstritten.
Das Logo der Salzburger Festspiele ist umstritten.

"Rhythmisches Empfinden für Farbe und Form" attestiert das Abschlusszeugnis der Wiener Kunstgewerbeschule vom 30. Juni 1926 Leopoldine "Poldi" Wojtek (-Mühlmann). Zwei Jahre später wurde ihr Logo, das eigentlich ein Plakatentwurf war, zur grafischen Signatur der Salzburger Festspiele. Das Zeichen aus antiker Theatermaske, Salzburg-Fahne und Silhouette der Festung Hohensalzburg ist bekannt. Über die Künstlerin dahinter wusste man bisher wenig; und das ist brisant. Schließlich rückte sie erst durch die Verstrickung in der NS-Zeit ins Licht. Das strittige Emblem müsse weg, hieß ...

KOMMENTARE (2)

Martin Miklavcic

Völlig unnötige Debatte: wer als Künstler kein "Naheverhältnis" zu den Nationalsozialisten hatte, dessen Kunst wurde als "entartet" zerstört oder er/sie kam ins KZ. Unter diesen Voraussetzung ist ein Naheverhältnis allemal besser, als zu verhungern!
Antworten

Kurt Fuchs

... aber es wäre zu begrüßen, wenn die Intendanz sich entschließen könnte, in Ihren Publikationen über die Entstehung des Logos zu berichten. Ansonsten stimme ich dem Historiker und der Designerin zu. Ich erkenne im Design auch nicht zuerst einen Bezug zum Nationalsozialismus. Man kann auch alles übertreiben. Nur ein anderes Beispiel: ich verwende seit vielen Jahren ein zeitloses Frühstücksgeschirr Form 1382 von Arzberg des Designers Hermann Gretsch. Ich werfe das ja nicht in den Mistkübel, weil er ab 1935 NSDAP Mitgleid war und er als "Gottbegnadeten Künstler" des NS Staates geführt wurde. Und dieses Geschirr wird übrigens noch heute hergestellt und befindet sich seit 1950 als Ausstellungsstück im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA)