Der französisch-libanesische Theaterregisseur und Intendant Pierre Audi ist tot. Wie das französische Kulturministerium mitteilte, starb Audi am Samstag im Alter von 67 Jahren. Audi war ein moderner Theatermacher, der insbesondere in Frankreich und den Niederlanden, aber auch auf Bühnen weltweit wirkte. Zur Premiere von "Chowanschtschina" der Osterfestspiele Salzburg war Pierre Audi noch in Salzburg. Mehrmals hat er auch bei den Salzburger Festspielen inszeniert - etwa die Uraufführung von Wolfgang Rihms "Dionysos" (2010) und eine "Zauberflöte" (2006); zudem war er auch immer wieder im Gespräch für den Posten als deren Intendant.
30 Jahre lang leitete er die Oper in Amsterdam
Pierre Audi stammt aus Beirut, absolvierte seine Schulzeit in Frankreich und studierte in Großbritannien, wo er das Almeida Theatre gründete. Ab 1988 leitete Audi während 30 Jahren die Nationaloper in Amsterdam, bis er 2018 die Direktion des Festivals in Aix-en-Provence übernahm. Seit 2015 war er zudem künstlicher Leiter der Park Avenue Armory von New York. Parallel dazu inszenierte Audi etwa an der Bayerischen Staatsoper in München, der Oper in Paris, der Staatsoper von Wien oder bei den Salzburger Festspielen.
"Meister des Musiktheaters"
Der niederländische König Willem-Alexander und Königin Máxima würdigten Audi als "einen Meister des Musiktheaters", der mit seinen Vorstellungen viele im Herzen zu berühren wusste, "auch uns". "Als Direktor der Niederländischen Oper und des Holland Festivals gab er dem niederländischen Kultursektor besonderen Glanz."
In Paris würdigten Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte den Theatermacher als "einen Schöpfer, der für eine französische, europäische und universelle Kunst stand und es verstand, für unsere Kultur die Schätze der Vergangenheit und die Fäden der Zukunft zusammenzuweben".