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Pro-Israel-Gruppen antworten auf Protest in Venedig

Der Konflikt im Nahosten wirft seinen Schatten auf die Filmfestspiele von Venedig, die am heutigen Mittwoch beginnen. Nachdem das Kollektiv "Venice4Palestine" die Biennale dazu aufgefordert hatte, während der Filmfestspiele Stellung zu den Ereignissen in Palästina zu beziehen, folgt nun die Antwort des Komitees "Venice for Israel" und der Organisation Free4Future.

Festspielchef Barbera empfängt Pro-Israel-Künstler mit offenen Armen
Festspielchef Barbera empfängt Pro-Israel-Künstler mit offenen Armen

In einer Pressemitteilung erklärten die beiden Organisationen, eine Unterschriftensammlung gestartet zu haben, um die Biennale zu einer klaren Stellungnahme zu bewegen. "Kunst darf nicht für Hasskampagnen missbraucht werden, noch zu einem Vehikel für Antisemitismus und Desinformation verkommen", hieß es.

Appell an Organisatoren des Filmfestivals

Die Initiatoren der Unterschriftensammlung appellieren die Organisatoren des Festivals eindringlich daran zu verhindern, dass die Filmfestspiele zu einer "politischen Bühne" würden. "Es wäre eine unerträgliche Wunde, wenn ausgerechnet Venedig - die Stadt, in der das Wort 'Ghetto' entstanden hat - sich heute eines weiteren traurigen antisemitischen Vorfalls schuldig machen würde. Helfen Sie uns zu sagen: Nie wieder", hieß es weiter.

Die Filmwelt zeigt sich also gespalten beim Start der bis zum 6. September laufenden 82. Internationalen Filmfestspiele. Über 1.500 Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende haben in den vergangenen Tagen eine Petition unterzeichnet, die sich gegen die Einladung pro-israelischer Persönlichkeiten zum Filmfestival richtet. Initiiert wurde der Appell von "Venice4Palestine" (V4P), einem Zusammenschluss von pro-palästinensischen Filmschaffenden, Journalisten und Aktivisten.

Pro-israelische Stars kommen nicht

Die Schauspieler Gal Gadot und Gerard Butler, Hauptdarsteller des Films "The Hand of Dante" von US-Regisseur Julian Schnabel, werden nicht an dem Filmfestival von Venedig teilnehmen. Beide wurden von dem Künstlerkollektiv "Venice4Palestine" wegen ihrer angeblich israelfreundlichen Haltung ins Visier genommen.

Die Situation hat Spannungen ausgelöst und den künstlerischen Leiter Alberto Barbera dazu veranlasst, Stellung zu beziehen. "Konflikte löst man sicher nicht, indem man Künstlern die Teilnahme an einem Festival verweigert. Deshalb gibt es keine Zensur und keinen Rückzug von Einladungen", erklärte Barbera . Die Filmfestspiele sollen weiterhin ein Ort des offenen Austauschs und sensibel für gesellschaftliche Themen bleiben.

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