SN.AT / Kultur / Kino

Ulrich Seidl realisiert Film zur Angst vor menschlicher Nähe

Ulrich Seidl widmet sich mit einem neuen Film der Angst vor menschlicher Nähe und der gleichzeitigen Sehnsucht danach. Der Regisseur, der 2022 wegen Vorwürfen rund um die Drehbedingungen seines Films "Sparta" in die Schlagzeilen geriet, erhielt in der aktuellen Sitzung des Filmfonds Wien eine Förderzusage. Sein neues Werk soll "Distanzen" heißen und folgt einem Mann, der Reisen zu Orten des "Schwarzen Tourismus" ("dark tourism") organisiert.

Ulrich Seidl arbeitet an einem neuen Film
Ulrich Seidl arbeitet an einem neuen Film

An Stätten von Leid und Tod fühlt sich die Hauptfigur in Seidls neuem Film lebendig, zu Hause in Österreich ist sein Leben jedoch geprägt von Distanzen. Sein erwachsener Sohn hat sein Zimmer seit Jahren nicht mehr verlassen und entlädt seine angestaute Wut eines Tages. Für das Drehbuch zeichneten neben Seidl auch Veronika Franz und Severin Fiala ("Des Teufels Bad") verantwortlich.

Hausner beleuchtet Arbeitswelt

Eine Förderzusage erhielt auch Jessica Hausner, die am Film "Toxic" arbeitet. In vier Episoden beleuchtet die Regisseurin ("Club Zero") verschiedene Aspekte der Arbeitswelt und folgt Akteurinnen und Akteuren in einem kapitalistischem System, das dabei ist, sich selbst zu überholen.

Holzinger- und Nöstlinger-Porträts

Im Dokumentarfilmbereich werden u.a. Regisseurin Margarita Jimeno und Alexandra Schneider gefördert. Erstere wirft mit "Florentina" einen genauen Blick auf das radikale Schaffen und Leben der Starchoreografin Florentina Holzinger. Zweitere widmet sich mit dem Porträt "Sowieso und überhaupt" der verstorbenen Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger.

Insgesamt wurden in der aktuellen Sitzung des Filmfonds Wien 3,7 Millionen Euro an Förderzusagen für die Herstellung von neun Kinofilmen und neun Projektentwicklungen erteilt. Ein Teil der Mittel (ca. 670.000 Euro) fließt in zwölf Projekte aus dem Fernsehbereich.

(S E R V I C E - www.filmfonds-wien.at)

KULTUR-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Kulturmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.