"Nichts ist für die Ewigkeit." Ein knapper Satz in einem Web-Video, der tausende Musikfans zum Träumen bringt: Die deutsche Rockband Böhse Onkelz könnte nach neun Jahren ein Comeback wagen. Anfang dieser Woche hat die Gruppe auf ihrer Webseite ein kurzes Video mit ebendieser Botschaft veröffentlicht, außerdem wurden in zehn deutschen Städten Plakate mit dem Slogan aufgehängt. Nun rätseln die Fans, was genau gemeint sein könnte. Kommen neue Fanartikel, ein Best-of-Album, oder folgt gar die Wiedervereinigung der Onkelz?Böhse Onkelz: Konzert im Juni?Selbst der Ort eines Comeback-Konzerts steht für viele Fans bereits fest: Getippt wird auf ein Konzert am Hockenheimring im Juni. Zuvor tippten die Anhänger, dass die Rocker das Wacken-Open-Air-Festival beehren könnten - was bereits vom Veranstalter dementiert wurde. Bandmitglieder und das Management haben sich bislang nicht dazu geäußert.Abschied auf RatenEin Blick zurück: Im Mai 2004 kündigte die Band ihren Rückzug aus der Musikwelt an, es folgte eine ausverkaufte Tournee und ein knappes Jahr später ein Abschiedsfestival am Lausitzring mit über 100.000 Besuchern. Die beiden ehemaligen Mitglieder Stephan Weidner und Matthias Röhr feierten danach auf Solopfaden Erfolge, Ex-Sänger Kevin Russell schaffte es wegen Drogenproblemen und einem Verkehrsunfall samt Fahrerflucht in die Schlagzeilen. Es war einer der vielen Skandale der Band: Bis heute bleiben die Onkelz wegen ihrer früheren Nähe zum Rechtsrock umstritten. Lieder wie "Türken raus" oder "Deutschland den Deutschen" landeten auf dem Index.
Später distanzierte sich die Band mehrfach vom Rechtsextremismus - was den zweifelhaften Ruf der Onkelz nur bedingt besserte. Dafür feierte die Band darauf große Erfolge: Das Album "Viva Los Tioz" schaffte es 1998 auf Platz eins der deutschen Charts. Auch die Folgealben "Ein böses Märchen" (2000), "Dopamin" (2002) und "Adios" (2005) kletterten an die Spitze. Am Höhepunkt verabschiedete sich die Band: "Die Onkelz hatten nie die Ambition, als Rockeremiten mit ergrautem Haar auf dem Rockolymp anzukommen, sondern wenn mit vollem Elan und nicht schon auf dem absteigenden Ast sitzend", hieß es damals.