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Song Contest: Gute Wettquoten für Conchita Wurst

Die Bandbreite ist dieses Jahr beim Eurovision Song Contest so groß wie selten. Wenn es nach den Wettquoten geht, gewinnt Schweden. Doch Conchita Wurst ist ebenfalls gut im Rennen.

Song Contest: Gute Wettquoten für Conchita Wurst
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Nach dem umjubelten Einzug von Conchita Wurst ins Finale des Eurovision Song Contests in Kopenhagen scheint der Sieg für Österreich beim größten Musikwettbewerb der Welt mit einem Male tatsächlich denkbar. Die Wettbüros sehen die Diva mit Vollbart jedenfalls bereits in den Top 3. Ganz oben auf den Wettlisten war Freitagnachmittag allerdings die Schwedin Sanna Nielsen mit der Ballade "Undo". Ihr Vorsprung ist derzeit aber nicht überwältigend.

Wurst ist in den vergangenen Tagen ein glatter Durchmarsch gelungen, lag die dunkelhaarige Lady doch noch vor zwei Tagen auf Platz 10. Der britische Wettanbieter Ladbrokes sieht jetzt zwar die Schwedin an der Spitze. Fast genauso gute Chancen haben aber die Niederlande und Österreich.Bei William Hill liegt Wurst nun auf dem dritten Platz. Bei Tipico gewinnt die Österreicherin sogar Silber.

Bei der Show startet Wurst nun mit Startnummer 11 ziemlich in der Mitte des Feldes. Sollte sie am Samstag beim großen Finale tatsächlich gegen die 25 Konkurrenten triumphieren, wäre das jedenfalls der erst zweite Sieg Österreichs beim ESC seit Udo Jürgens' "Merci Cherie" 1966.

Wurst hatten die Moderatoren beim Halbfinale bis zum Ende zappeln lassen: Die Dragqueen im gold-glitzerndem Kleid wurde als letzte Finalteilnehmerin genannt.

Zeichen für Toleranz Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) wertete den Finaleinzug als "ein starkes Zeichen für ein tolerantes und offenes Europa". Ihre Teilnahme sei "ein Statement für die Freiheit der Kunst in Form und Ausdruck". Er gratulierte Conchita Wurst "zu ihrem erfolgreichen Auftritt und wünsche alles Gute für das Finale in Kopenhagen". Es freue ihn "besonders, dass dieses Zeichen gerade am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, aus Österreich gekommen ist und uns daran erinnert, gewohnte Sichtweisen zu hinterfragen und nicht in Vorurteile zu verfallen". Niederlande hat gute Chancen Zu den Aufsteigern der vergangenen Tage gehört auch das Folkduo The Common Linnets aus den Niederlanden, das mit seinem berührenden Duett "Calm After The Storm" etwas an Lady Antebellum erinnert und ebenfalls unter den Top 3 bei den Zockern ist.

Bereits mit leichtem Abstand auf dieses Führungstrio folgt dann der lange Zeit als Favorit gehandelte armenische Kandidat Aram Mp3 mit "Not Alone", der stimmlich im 1. Halbfinale etwas gewankt hatte. Lange wurde MP3 als ESC-Favorit gehandelt - bis er mit schwulenfeindlichen Sprüchen über Conchita Wurst zitiert wurde und sich später nur halbherzig entschuldigte: Man habe ihn falsch übersetzt.

Auf Platz 5 sehen die Wetter derzeit einen Beitrag, der noch gar nicht im offiziellen Wettbewerb zu hören war: Großbritannien, das als großer Geldgeber automatisch erst im Finale startet, schickt mit "Children Of The Universe" die rauchige Stimme von Molly ins Rennen.

Russen bekommen viele Stimmen aus ehemaligen OstblockDen Ausgang des Wettbewerbs wird auch entscheiden, wie im Osten abgestimmt wird. Die osteuropäischen Länder wurden immer mal wieder verdächtigt, sich Punkte zuzuschanzen. "Die Russen werden immer viele Stimmen bekommen, weil überall im früheren Ostblock russische Ex-Bürger wohnen und immer noch für ihr Heimatland stimmen", sagt der deutsche Grand-Prix-Kultkommentator Peter Urban. Die Zuschauer des ESC dürfen nicht für ihr eigenes Land stimmen. Auf der Krim dürften dennoch auch diesmal viele Zuschauer für Russland anrufen. Denn die Halbinsel stimmt noch unter ukrainischer Flagge ab - aus dem banalen Grund, dass das Netz noch nicht umgestellt ist. Aus der West-Ukraine kommen dagegen vermutlich weniger Punkte für die russischen Zwillinge. Auseinanderrechnen lässt sich das aber nicht. "Man darf das wirklich nicht politisch überinterpretieren", so Urban.

Die Ukrainerin Maria Yaremchuk muss beim Wettstreit dann auch noch ausgerechnet als erstes auf die Bühne. Die Schlitze in ihrem Kleid werden viele von dem eher belanglosen Liedchen "Tick-Tock" ablenken.

Süßer Song aus DeutschlandMit dem Polka-Song "Is It Right" haben die deutschen Newcomer Elaiza viele Herzen gewonnen, ein erster Platz dürfte aber schwierig werden. Auf den Wettlisten schlittert das Trio immer weiter Richtung Tabellenende. Ihre Quote beim britischen Wettanbieter Ladbrokes steht bei 150:1.

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