Röntgenbilder und neue Forschungsmethoden machen feine Unterschiede zwischen den Bildern - und im Vorgehen des Künstlers - deutlich. Die Ausstellung läuft vom 25. Jänner bis zum 27. April bei freiem Eintritt.
Van Gogh malte die Serie der "Sonnenblumen" in Vorfreude auf einen Besuch seines großen Vorbilds Paul Gauguin in Arles wo die beiden Künstler ein "Studio des Südens" eröffnen wollten. Der Holländer wollte damit das Zimmer für Gauguin im "Gelben Haus" in Arles dekorieren. Sonnenblumen waren für ihn ein Symbol von Glück, Wärme und Freundschaft. Seit dem Sommer 1888 arbeitete er fieberhaft an der Serie.
Anhand von Röntgenaufnahmen und forensischen Untersuchungen haben Experten beider Museen eindeutig feststellen können, dass das im August 1888 entstandene und 1924 von der National Gallery erworbene Gemälde die Grundlage für das Gemälde in Amsterdam war. Dies entstand fünf Monate später, nach dem spektakulären Ende der Freundschaft zwischen Van Gogh und Gauguin.
Bei der Londoner Version malte der damals stark von japanischer Kunst beeinflusste Van Gogh den Sonnenblumenstrauß frei nach der Natur. Die "Wiederholung" im Van Gogh Museum von Amsterdam entstand nach seiner Vorlage. Die Farben der Amsterdamer Sonnenblumen sind reichhaltiger, extravaganter, fast abstrakt, sagte Chefkurator Christopher Riopelle am Freitag. "Für Van Gogh waren dies keineswegs Kopien, sondern stets eine Überarbeitung und Verbesserung."
Gegenwärtig sind noch fünf der insgesamt sieben Gemälde aus der Serie in öffentlichen Institutionen. Eine Version wurde zum Kriegsende 1945 in Tokio zerstört, eine andere befindet sich in Privatbesitz. Die Neue Pinakothek in München verfügt über eines der beiden Gemälde, die Van Gogh für das Zimmer von Gauguin malte. Die beiden anderen Versionen - oder "Wiederholungen" - wie Van Gogh sie nannte - sind in Museen in Tokio und Philadelphia zu sehen.