Noch einmal waren am Mittwoch Einsatzkräfte am Dachstein aufgestiegen, um nach Bodo Hell zu suchen. Seit Freitag fehlt jede Spur vom 81-jährigen Schriftsteller, der sommers als Hirte am Dachstein arbeitet. Es gab seit Tagen einen Such-Großeinsatz.
Am Mittwoch war dann aber Schluss: Die Suche in großem Format werde wieder aufgenommen, "wenn sich neue Anhaltspunkte ergeben" - so wird Christoph Preimesberger, Landesleiter der Bergrettung Oberösterreich, in der "Kleinen Zeitung" zitiert. In kleineren Gruppen werde weitergesucht. Das bedeute, dass man im Zuge von Übungen oder Touren, bei denen Bergretter unterwegs sind, "die Augen weiterhin offen halten" werde.
Die Entscheidung, eine Suchaktion zu unterbrechen beziehungsweise vorerst einzustellen, treffe immer die Polizei, sagt Enrico Radaelli, Sprecher der steirischen Bergrettung, der "Kleinen Zeitung". Wenn keine neuen alpinpolizeilichen Erkenntnisse mehr vorliegen, ist das üblich.
Am Dienstag musste die Suchaktion nach dem gebürtigen Salzburger wie schon am Tag davor wegen drohender Gewitter abgebrochen werden. Rund 60 Einsatzkräfte der Bergrettung, Alpin- und Flugpolizei waren am Berg. Eingesetzt wurden auch Drohnen, Suchhunde und Hubschrauber - auch vom Österreichischen Bundesheer. Abgesucht werden muss dabei ein sehr weitläufiges Gebiet im östlichen Bereich des Dachsteinplateaus.
Man hatte mit Mobilfunkauswertungen und Zeugenaussagen den primären Suchbereich auf das Gebiet des östlichen Speikbergs/Hirschbergs einschränken können, hieß es bei der oberösterreichischen Bergrettung. "Das Gelände ist aber sehr schwierig", sagte Preimesberger den SN schon am Montag. Das liege unter anderem an den Latschenfeldern und vielen Felsstufen. Das Gebiet ist unter anderem wegen seiner Dolinen tückisch.
Bodo Hell kennt das Gebiet ausgezeichnet und sei "dadurch oftmals auch auf weniger bekannten Wegen unterwegs", weiß man bei der Bergrettung in Obertraun. Der mehrere Quadratkilometer große Bereich sei als der wahrscheinlichste Verschwindebereich des bekannten Literaten eingestuft worden, hieß es in einer Aussendung. Dieser Suchbereich sei erfolglos abgearbeitet worden. Einige Punkte im Gelände waren am Mittwoch noch mit einem Hubschrauber abgesucht worden. "In kleineren Gruppen wird aber weiter nach dem Hirten und Autor gesucht", teilte die Bergrettung mit. Manche der Einsatzkräfte kennen den Literaten auch persönlich.