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Großer Kunstpreis für Kathrin Röggla: Denken, schreiben, einmischen

"Wichtige Stimme der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur": Die Salzburger Schriftstellerin erhält den Großen Kunstpreis des Landes.

Preisträgerin Kathrin Röggla.
Preisträgerin Kathrin Röggla.

Sie wuchs in Salzburg auf, wo sie ab 1989 auch Germanistik und Publizistik studierte. 1992 ging sie nach Berlin. Ab den späten 80er-Jahren war sie im Umfeld der Salzburger Autorengruppe, in der Salzburger Literaturwerkstatt und bei der Literaturzeitschrift "erostepost" tätig. Kathrin Röggla gehört zu denen, die ihre Literatur stets auch als Beitrag zur gesellschaftspolitischen Debatte sehen und sich einmischen. Dazu nutzt sie - neben öffentlichen Auftritten - eine große Bandbreite stilistischer Formen, die von Prosa, Dramatik und Essayistik bis zu Hörspiel und multimedialer Installation reicht. Stets den Werten der Aufklärung verpflichtet, zählt Röggla zu den produktivsten und innovativsten Autorinnen der deutschsprachigen Literatur. Dafür hatte sie neben anderen Auszeichnungen 2020 auch den Österreichischen Kunstpreis erhalten. Ihr aktueller Roman "Laufendes Verfahren" (S.-Fischer-Verlag) war heuer für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Am Dienstagabend nahm Röggla in Salzburg den Großen Kunstpreis des Landes für Literatur entgegen, der alle vier Jahre (im Turnus mit Musik, bildender und darstellender Kunst) vergeben wird und seit heuer mit 20.000 Euro dotiert ist.

Rögglas "Programm eines ,gespenstischen Realismus' macht die Autorin zu einer wichtigen Stimme der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur", heißt es in der Jury-Begründung. Mit Ironie reflektiere sie "die globale Ökonomisierung unserer Lebensverhältnisse und unsere Sozialfiktionen im ,postfaktischen' Zeitalter". Dabei erweise sie sich als "Zukunftsforscherin mit seismografischem Gespür".

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