Die Nominierung des Preisträgers erfolgte durch eine fünfköpfige Jury (Hanna Engelmeier, Paul Jandl, Thomas Poiss, Monika Rinck, Ferdinand Schmatz), die vom für Kunst zuständigen Mitglied der Bundesregierung bestellt wurde. Sie entschied sich für Stolterfoht, da er zeige, "dass Lyrik nicht weltfremd ist, sondern direkt aus der Welt selbst kommt". "In seinem mehrbändigen Opus Magnum 'Fachsprachen' ist Stolterfoht tief in den Prozess der Welterschaffung durch Wörter und Wendungen vorgedrungen. Es ist ein Unternehmen voll abgründigem Witz, weil in ihm der hohe Ton der Dichter plötzlich hohl klingen kann und der Spezialwortschaft des Handwerks lyrisch", hieß es.
Der Preis wurde 2001 zum Gedenken an den am 9. Juni 2000 verstorbenen Autor und Dichter Ernst Jandl gestiftet, er wird im Zwei-Jahres-Rhythmus an deutschsprachige Dichterinnen und Dichter für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Lyrik vergeben. 2023 ging die Auszeichnung an Anja Utler.