Die "Ballade a-Moll op. 32" von Samuel Coleridge-Taylor (1875-1912) gab dem groß besetzten Symphonieorchester unter dem amerikanischen Dirigenten Andrew Grams bereits zum Auftakt des Abends Gelegenheit, seine Professionalität zu unterstreichen. Das kurze Stück sprüht vor Intensität und Klangpracht. Die 1958 geborene britische Komponistin Errolyn Wallen gratulierte als weiterer Programmpunkt dem Chineke! Orchestra mit einer Fanfare. Mit ihr feiert sie jede Stimmgruppe des Orchesters, erinnert aber auch - so schreibt sie im Programmheft - an die Hindernisse, größere Vielfalt und mehr Gleichberechtigung in der Welt der klassischen Musik zu schaffen.
Viel Beifall für "Negro Folk Symphony"
Höhepunkt dieses Programm-Schwerpunkts war schließlich die "Negro Folk Symphony" von William Levi Dawson (1889-1990). Der afroamerikanische Komponist verarbeitet darin u.a. Spirituals, wie das bekannte "Go down Moses". Das dreisätzige Werk beeindruckt mit seinen orchestralen Farben und komplexen Rhythmen. Orchester und Dirigent wurden dafür mit anhaltendem Beifall bedacht.
Zwischen diesem Schwerpunkt gab Ludwig van Beethovens Tripelkonzert C-Dur op. 56 dem Orchester und drei Solisten Gelegenheit auch im klassischen Bereich zu brillieren. Tai Murray (Violine), Sheku Kanneh-Mason (Violoncello) und Isata Kanneh-Mason (Klavier) unterstrichen mit dem anspruchsvollen und populären Werk ihre internationale Reputation. Ein Abend, der dem hörbar zufriedenen Abonnement-Publikum im Brucknerhaus neue musikalische Erlebnisse vermittelte.
(Von Wolfgang Katzböck/APA)
(S E R V I C E - www.brucknerhaus.at)