SN.AT / Kultur / Musik

Christoph Koncz wird Chefdirigent des Bruckner Orchesters

Christoph Koncz wird Nachfolger von Markus Poschner als Chefdirigent des Bruckner Orchesters Linz und Musikdirektor des Landestheaters Linz. Am Donnerstag wurde er von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) Medienvertretern vorgestellt - per Videoschaltung aus den USA, denn Koncz feierte diese Woche sein Debüt am Pult des Cleveland Orchestras. Sein Amt in Linz wird er im September 2027 antreten.

Im Herbst 2027 tritt Koncz seine Funktion an
Im Herbst 2027 tritt Koncz seine Funktion an

Nachdem Chefdirigent Markus Poschner seinen bis 2027 laufenden Vertrag nicht verlängert, hatten sich 140 Personen für die Nachfolge beworben - 13 Frauen und 127 Männer, 29 aus Österreich, 93 aus Europa, 18 aus Übersee. Von den sieben, die es in die engere Wahl schafften, hat sich nun Koncz gegen die anderen Konkurrenten durchgesetzt. Die Empfehlung der Kommission sei einstimmig erfolgt, so Stelzer.

Dirigat bei Stiftskonzerten

Am 31. Mai hatte Christoph Koncz im Rahmen der Oö. Stiftskonzerte in St. Florian mit dem Bruckner Orchester debütiert. Der 37-Jährige ist einer der Proponenten der jungen österreichischen Dirigentengeneration. Der renommierte Geiger, der sich später aufs Dirigieren verlegte, steht seit 2019 der Deutschen Kammerakademie Neuss vor und ist seit September 2023 Chefdirigent des französischen Orchestre symphonique de Mulhouse. Damit waren auch Dirigate in der Opéra national du Rhin verbunden. Beide Funktionen laufen bis zu seinem Linz-Start ohnehin aus. Dennoch will er weiter auch international arbeiten.

Christoph Koncz wurde 1987 als jüngster Sohn einer österreichisch-ungarischen Musikerfamilie in Konstanz geboren. Bereits mit vier Jahren bekam er Violinenunterricht, galt als Wunderkind. Ein solches verkörperte er auch als Neunjähriger im kanadischen Kinofilm "The Red Violin", dessen Filmmusik mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Koncz absolvierte neben seiner Geigenausbildung auch ein Dirigierstudium an der Wiener Musikuniversität. Als 20-Jähriger wurde er 2008 Stimmführer der 2. Violinen bei den Wiener Philharmonikern und bekleidete diese Position bis 2023.

"Sofort ein Gefühl der Gemeinschaft eingestellt"

Ausschlaggebend für sein Interesse sei gewesen, dass sich das Bruckner Orchester "in den letzten Jahren wunderbar weiterentwickelt" habe, sagt er. Zudem reizt es ihn eine Funktion zu übernehmen, die sowohl den symphonischen als auch den Opernbereich umfasse. Das kenne er aus seiner Zeit als Orchestermusiker. Bei seinen ersten Erfahrungen mit dem Klangkörper habe sich "sofort ein Gefühl der Gemeinschaft eingestellt", streut er dem Orchester Rosen.

Bruckner bleibt Kern

Seine Handschrift werde man wohl am ehesten "am Klang des Orchesters" kennenlernen können. Er sei der Ansicht, dass ein Orchester am meisten profitiere, wenn es alle Epochen - "vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik" - abdecke. Der Kern der Arbeit werde aber weiter Anton Bruckner sein. Ob bzw. welche neuen Formate angedacht seien, will er noch nicht verraten, nur so viel: Es gebe schon einige Ideen. Die Vorbereitungen für die Theater -bzw. Opernsaison 2027/28 werden auch bald aufgenommen, denn vor allem in der Oper seien die Vorlaufzeiten sehr lange und die Eröffnungsoper seiner ersten Saison stehe zumindest im Kopf von Theaterintendant Hermann Schneider schon fest, meinte er.

Bis dahin steht noch Markus Poschner am Dirigentenpult. Er übernimmt mit Beginn der Spielzeit 2027/28 die Leitung des Utah Symphony in Salt Lake City. Zudem wird er ab der kommenden Saison Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel sowie ab Herbst 2026 die Leitung des ORF-Radiosymphonieorchesters übernehmen.

Podcast Jederspiele - Ein Blick hinter die Kulissen der Salzburger Festspiele

Schauspielerin Marie-Luise Stockinger über ihre Kindheit, ihre Rolle in "Die letzten Tage der Menschheit" und warum sie manchmal lieber offline statt online ist:

Schauspieler und Jedermann Philipp Hochmair verrät im Podcast, wie lange er diese Rolle noch spielen will - und warum er überlegt, nach Salzburg zu ziehen.

Die Bestseller-Autorin, Sängerin und Festspielbesucherin Hera Lind spricht vom eigenen Scheitern auf der Bühne und von ihren größten Erfolgen.

Der Tonmeister der Salzburger Festspiele, Edwin Pfanzagl-Cardone, über den perfekten Ton und wo im Großen Festspielhaus die besten Plätze liegen

KULTUR-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Kulturmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.