Es ist die erste Reaktion auf die Ankündigungen mehrerer Länder, nicht am ESC teilzunehmen, sollte Israel dabei sein. Die Sender von Irland und den Niederlanden hatten zuletzt fix in Aussicht gestellt, nicht in Wien mit von der Partie zu sein, wenn Israel zugelassen werde. Am Montag verschärfte auch Spanien den Ton - und damit einer der Big Five genannten fünf großen Beitragszahler. "Wenn es uns nicht gelingt, Israel auszuschließen, sollte Spanien nicht teilnehmen", sagte Kulturminister Ernest Urtasun am Montag im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. "Wir müssen sicherstellen, dass Israel nicht an der nächsten Ausgabe des Eurovision Song Contests teilnimmt", so Urtasun weiter.
Belgien will Entscheidung im Dezember treffen
Auch andere ESC-Teilnehmerländer sehen eine Teilnahme Israels kritisch, darunter Slowenien und Belgien. In Belgien gibt es zwei öffentlich-rechtliche Sender, die den ESC übertragen. Der französischsprachige RTBF schickt die Kandidatin oder den Kandidaten und teilt auf dpa-Anfrage mit, die Vorbereitungen fortzusetzen. Eine endgültige Entscheidung werde im Dezember nach der EBU-Generalversammlung getroffen. Beim ESC ist die Europäische Rundfunkunion EBU, der Verband der europäischen Rundfunksender, der Veranstalter und damit für die Zulassung der Länder verantwortlich.
Der flämische Sender VRT sagte: "Die VRT teilt und unterstützt den Standpunkt der Länder, die sich von der Teilnahme am Eurovision Song Contest zurückziehen." Vom Veranstalter erwarte man ein deutliches Signal und behalte sich ansonsten das Recht vor, den Eurovision Song Contest künftig nicht mehr zu übertragen.
Österreich für Israels Teilnahme
Der ORF hatte sich in Person von Generaldirektor Roland Weißmann als Gastgeber des ESC 2026 hingegen bereits eindeutig für eine Teilnahme Israels ausgesprochen - eine Haltung, die auch vom Stiftungsrat unterstützt wurde. ESC-Direktor Martin Green von der EBU hatte vergangene Woche Verständnis für die Bedenken mehrerer Länder angesichts der katastrophalen Lage im Gazastreifen geäußert. Die Konsultationen aller EBU-Mitgliedsstaaten zu dem Thema dauerten aber noch an. Die Sender hätten bis Mitte Dezember Zeit mitzuteilen, ob sie beim nächsten ESC im Mai in Wien dabei seien.