Studium in Graz und Linz
Zunächst studierte Ablinger jedoch Grafik in Linz, bevor er sich 1977 der Musik zuwandte und Jazzklavier in Graz erlernte. Zu seinen Lehrern gehörten Größen wie Gösta Neuwirth und Roman Haubenstock-Ramati. Bereits 1982 übersiedelte Ablinger dann in die deutsche Hauptstadt, wo er selbst als Lehrer und als freischaffender Komponist tätig war.
Ablinger schuf kammermusikalische Arbeiten ebenso wie elektroakustische und gar installative Projekte und veröffentlichte im Laufe seiner Karriere 40 Einspielungen. Zentral in seinem Oeuvre war der Komplex "Weiss / Weisslich", der das weiße Rauschen als solches analysierte und seit 2001 in 36 Teilen veröffentlicht wurde.
"Ein Künstler, der wusste, was er wollte"
"Peter Ablinger war ein Künstler, der genau wusste, was er wollte. Schon jung war er fast besessen von der Idee, Sprache in Klang/Musik zu übersetzen", umriss Carola Bauckholt, Direktorin der Sektion Musik der Berliner Akademie der Künste, den Charakter des Verstorbenen. Trotz ihrer Komplexität und Widerborstigkeit setzten sich Ablingers Werke auf den großen Bühnen durch. So waren Arbeiten von ihm bei den Wiener Festwochen und vor allem dem Neue-Musik-Festival Wien Modern zu hören.
Aber auch abseits der eigentlichen Komposition war Ablinger aktiv. 1988 gründete er das Ensemble Zwischentöne, das aus einem Kurs für experimentelle Musik und Improvisation an der Musikschule Berlin/Kreuzberg hervorgegangen ist. Und 1999 war er Mitgründer des Verlags Zeitvertrieb.
Dieses Leben blieb nicht ungewürdigt. So erhielt Peter Ablinger 1998 den Förderungspreis Musik des Kunstpreises Berlin, 2008 den Andrzej-Dobrowolski-Kompositionspreis für das Lebenswerk und 2020 den Österreichischen Kunstpreis.