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Resonanzen 2025: Die "Alten Meister" im neuen Ansatz

Der Jahreslauf nimmt seinen Gang - und so folgt im Wiener Konzerthaus alsbald auf das Neue-Musik-Festival Wien Modern traditionell das Alte-Musik-Festival Resonanzen. Noch bis Ende des Monats bietet Ersteres den Zeitgenossen ein Forum, am 18. Jänner starten die Resonanzen in ihre 33. Ausgabe. Am Donnerstag präsentierten die Verantwortlichen dazu das neue Programm mit altem Anspruch - vom Essenskonzert bis zum Tanzkurs.

Bei den 33. Resonanzen hätte Thomas Bernhard einiges zu schauen gehabt
Bei den 33. Resonanzen hätte Thomas Bernhard einiges zu schauen gehabt

"Alte Meister" lautet bernhardesk das heurige Motto, und der Bezug zum legendären Romantitel von Thomas Bernhard ist beileibe kein Zufall, auch wenn der literarische Grantler selbst nicht als ausgewiesener Freund der Alten Musik galt. "In seiner Sammlung fand sich nur eine einzige Platte mit klassischer Alter Musik", unterstrich Peter Reichelt als künstlerischer Leiter der Resonanzen.

Dennoch spielen nicht nur die gewohnten Meister der Alten Musik beim Festival 2025 die Hauptrolle, auch das 1985 entstandene Bernhard-Buch selbst kommt zu Ehren. So ist gleich zum Auftakt am 18. Jänner eine Lesung mit Sylvie Rohrer und Martin Schwab sowie Paolo Pandolfo an der Viola da gamba angesetzt.

Auch das halbszenische Format "Hofnarren & Hofzwerge" mit Musik des spanischen Hofes geht auf eine Äußerung des Literaten zurück. Unter dem Titel "Habsburgerpropaganda" versteckt sich der von Bernhard als "Staatskünstler" gebrandmarkte Francesco Bartolomeo Conti mit seinem "Trionfo della fama", einst geschrieben für Kaiser Karl VI. (21. Jänner). Und zum Abschluss gibt es mit "Susanna" gar ein Hausdebüt - wurde das Händel-Oratorium doch noch nie im Konzerthaus aufgeführt. John Butt führt mit seinem Dunedin Consort durch den Abend.

Und abseits der mehr oder minder klassischen Formate gibt es das Essenskonzert am 24. Jänner unter dem Titel "Triumph der Provinz" mit der Ars Antiqua Austria und dem Ensemble Die Tanzgeiger. Auch die traditionelle Ausstellung zum historischen Instrumentenbau wird es wieder geben, während passend zu den Alten Meistern erstmals auch im Kunsthistorischen Museum Konzerte unter dem Übertitel "Tintoretto & die Musik" vorgesehen sind.

"Wir leben in einer Zeit, in der wir kontextualisieren können", freute sich Konzerthaus-Chef Matthias Naske über diesen Ansatz: "Das ist angewandte Musikvermittlung." Und unter welchem Motto diese im Jahr 2026 stehen wird, ist ebenfalls bereits fixiert: "Les Femmes" lautet der Leitfaden für die 34. Resonanzen.

(S E R V I C E - https://konzerthaus.at/resonanzen)

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