SN.AT / Kultur / Musik

Spanien droht mit ESC-Rückzug bei Israel-Teilnahme

Wegen des Gaza-Kriegs fordert die spanische Regierung erneut den Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest (ESC) kommendes Jahr in Wien. Sollte dies nicht geschehen, müsse Spanien gegebenenfalls über einen Rückzug vom Musik-Wettbewerb nachdenken, sagte Kulturminister Ernest Urtasun im Interview des staatlichen TV-Senders RTVE. Zuvor hatte in Spanien unter anderem auch Ministerpräsident Pedro Sánchez den Ausschluss Israels gefordert.

Ernest Urtasun stellt Spaniens ESC-Teilnahme infrage
Ernest Urtasun stellt Spaniens ESC-Teilnahme infrage

RTVE ist einer der fünf größten Geldgeber des ESC. Auf die Frage nach einem möglichen Rückzug des Senders sagte Urtasun: "Das ist eine Entscheidung, die RTVE treffen muss. Aber was ich sagen kann, ist: Wenn Israel teilnimmt und wir es nicht schaffen, sie (die Israelis) auszuschließen, wird man Maßnahmen ergreifen müssen." Man werde dann auch einen Rückzug erwägen müssen.

Sánchez hatte im Mai als Begründung für seine Forderung das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen genannt. Die Offensive habe sogar in der Nacht des ESC-Finales 2025 mit weiteren Bombardierungen angedauert, betonte er. In Anspielung auf den Umgang mit Russland sagte der sozialistische Politiker: "Wir dürfen keine doppelten Standards in der Kultur zulassen." Niemand habe sich empört, als Russland wegen der Invasion der Ukraine vom ESC ausgeschlossen wurde. "Dasselbe sollte auch für Israel gelten."

Zuletzt hatte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann als Gastgeber betont, dass er es begrüßen würde, wenn Israel am ESC teilnähme. Die Entscheidung über eine Teilnahme liege aber bei Israels öffentlich-rechtlichem Fernsehsender Kan und solle gegen Jahresende fallen.

KULTUR-NEWSLETTER

Jetzt anmelden und wöchentlich die wichtigsten Kulturmeldungen kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.